Heilpflanzenlexikon

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Th. Brendler, D. Frohne, J. Grünwald, Ch. Jänicke

Rotalgen (Agar-Agar)

Agar-Agar – oder nur Agar – ist ein geleeartiger, geschmacksneutraler Extrakt aus roten Meeresalgen, welche an den Küsten Südostasiens und Südafrikas wachsen. Der lateinische Name „Gelida“ bedeutet „kaltes Wasser“ und weist auf den Lebensraum der Pflanze hin. Wie Zellulose kann Agar große Wassermengen aufnehmen und halten. Für die Mikrobiologie hat Agar eine wichtige Bedeutung, denn der Tang festigt Nährböden für Mikroorganismen. In Japan und China ist Agar seit dem 17. Jahrhundert Zutat vieler Speisen. Wegen seiner gallertartigen Konsistenz eignet es sich auch als Geliermittel für Marmeladen, Konfitüren und Gelees. In der veganen Küche wird Agar ein Ersatz für Gelatine verwendet.
Wissenschaftlicher Name: Gelidium amansii Lamour.
Charakteristik
Der mehrjährige Seetang wird bis zu einem Meter lang.  Der Algenkörper – in der Botanik Thallus – sprießt jedes Jahr und verzweigt sich stark. Er ist durchscheinend und von bräunlich-weißer Farbe. Die Verzweigungen enden in stacheligen Fortsätzen. Die Frucht ist kugelförmig. Die Hauptbestandteile des Agar sind Agarose und Agaropektin – ein Gemisch aus Polyscchariden (Mehrfachzucker). Der menschliche Verdauungstrakt kann diese nicht abbauen. Als Quellstoff bindet Agar Flüssigkeit und regt so die Darmtätigkeit an.
Anwendung und Wirkung
Der aus den Algen gewonnene Schleimextrakt wird gereinigt, getrocknet und anschließend in Fäden geschnitten. Im Handel erhält man Agar auch als weißgelbes oder bräunliches Pulver. In der Heilkunde kommt Agar nur als Fertigarzneimittel zum Einsatz, häufig in Kombination mit anderen Mitteln. Meist dient es als mildes Abführmittel: Zusammen mit dickflüssigem Paraffin kann es den Darminhalt durchdringen und erweichen. Nebenwirkungen sind keine bekannt.

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