Gesundheit heute

Schlangenbisse

Schlangenbisse sind in Deutschland und seinen Nachbarländern sehr selten. Die einzigen Giftschlangen Deutschlands – die Kreuzotter und die Aspisviper – sind vom Aussterben bedroht und stehen unter Naturschutz. Beide Arten sind nur noch im südlichen Schwarzwald zu finden. Die in Tümpeln und Feuchtwiesen lebende Ringelnatter ist hingegen völlig ungiftig und beißt nicht. Schlangen sind scheue Tiere und meiden den Kontakt mit Menschen, vor Geräuschen oder kleinen Erschütterungen wie Fußstapfen flüchten sie meist. Vor einem Urlaub in Australien oder den Tropen ist es jedoch sinnvoll, sich über einheimische Schlangenarten und mögliche Maßnahmen bei Bissen zu informieren. In der Regel erkennt man Schlangenbisse an zwei, manchmal auch vier, stecknadelkopfgroßen leicht blutenden Wunden, meist am Arm oder Bein. Je nach Gift können die Symptome sehr unterschiedlich sein, und es ist ratsam, nach einem Schlangenbiss sofort einen Arzt aufzusuchen.
Ersthelfer sollten verhindern, dass sich das Gift im Körper ausbreitet. Aber die Extremität nicht abbinden! Das verstärkt die lokale Schwellung und fördert das Absterben des Gewebes. Richtig ist es, einengende Gegenstände wie Ringe und Armbänder wegen der Ödembildung zu entfernen, die Extremität mit einer Schiene oder Schlinge ruhig zu stellen, mit feuchten Umschlägen zu kühlen und tief zu lagern.

Von: Dres. med. Katharina und Sönke Müller; Dr. med. Arne Schäffler

Zurück

Aktuelle Beiträge zum Thema

  • Mittel gegen Bettnässen
    Was macht Desmopressin?

    Nächtliches Einnässen ist bei Kleinkindern normal – kann bei älteren Kindern aber die Familie belasten. Wie wirkt das Medikament Desmopressin?

    Scham als Folge

    Nächtliches,…

    mehr

  • So pflegt man das Stimmband
    Stimme in Not

    Wer im Alltag viel und womöglich oft auch laut sprechen muss, dem drohen Stimmprobleme wie Heiserkeit oder Stimmversagen. Mit der richtigen Stimmbandpflege lässt sich dagegen…

    mehr

  • Durch KI das Koloskopieren verlernt
    Verschlechterte Diagnostik

    Künstliche Intelligenz hat auch ihre Nachteile: Wenn Ärzt*innen sich bei der Diagnostik zu sehr darauf verlassen, verlernen sie schnell, selbst verdächtige Befunde zu erkennen. In…

    mehr

  • Was nutzt die Gürtelrose-Impfung?
    Guter Schutz bestätigt

    Wer als Kind Windpocken hatte, der erkrankt später möglicherweise ein zweites Mal – dann an einer oft sehr schmerzhaften Gürtelrose. Eine Impfung soll zumindest ältere Menschen…

    mehr

  • Antibiotika korrekt einnehmen
    7 Tipps für den richtigen Umgang

    Multiresistente Keime sind derzeit in aller Munde. Bei diesen Erregern wirken die meisten Antibiotika nicht mehr. Expert*innen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände…

    mehr

  • Ketamin als Stimmungsaufheller?
    Kein Langzeiteffekt

    Depressionen sind manchmal schwer zu behandeln. Große Hoffnungen wurden auf die Infusion von Ketamin gesetzt. Nun zeigt sich aber, dass diese Behandlung wahrscheinlich keinen…

    mehr