Gesundheit heute

Parathormon (PTH)

Das in den Nebenschilddrüsen gebildete Parathormon ist an der Steuerung der Kalzium- und Phosphatkonzentration im Blut mit beteiligt: Bei niedrigem Kalziumspiegel im Blut lässt Parathormon den Kalziumspiegel wieder ansteigen, und zwar über eine vermehrte Kalziumfreisetzung aus den Knochen, eine verminderte Kalziumausscheidung in den Nieren sowie eine Vitamin-D-vermittelte verstärkte Kalziumaufnahme aus dem Darm.

Normalbereich (Blut) [KLL; TLD]

intaktes Parathormon 15–65 ng/l (1,5–6,5 pmol/l)

Indikation

  • Unklare Knochenerkrankungen
  • Klärung veränderter Kalziumspiegel im Blut
  • Ursachensuche bei Nierensteinen, Verkalkungen in der Niere
  • Chronisches Nierenversagen
  • Schwere Verdauungsstörungen

Ursachen erhöhter Werte

  • Nebenschildrüsen-Überfunktion

Ursachen erniedrigter Werte

  • Nebenschilddrüsen-Unterfunktion (Hypoparathyreoidismus), am häufigsten nach Schädigung oder versehentlicher Entfernung der Nebenschilddrüsen im Rahmen einer Schilddrüsenoperation
  • Reaktion auf erhöhten Kalziumspiegel im Blut, z.B. bei Überdosierung von Vitamin D oder bösartigen Tumoren

Hinweise

Die Parathormonausschüttung steigt im Laufe des Tages an; deshalb sollte die Blutentnahme morgens erfolgen.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).

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