ADHS-Medikamente wirken einerseits, indem sie akute Beschwerden lindern. Sie haben darüber hinaus aber auch langfristig einen positiven Einfluss auf das Leben der Betroffenen, wie…
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Sonnenbrand (Dermatitis solaris, fototraumatische Hautreaktion): Akute Hautreaktion auf eine übermäßige Bestrahlung mit Sonnenlicht, besonders dem Anteil an UVB. Das Ausmaß ist abhängig vom Hauttyp sowie von der Dauer und Intensität der Lichteinstrahlung. Behandelt wird je nach Schwere mit kühlenden Umschlägen, juckreiz- und schmerzhemmenden Medikamenten und evtl. Kortison. Ein Sonnenbrand heilt meist ohne sichtbare Spuren, schädigt aber langfristig die Haut und erhöht v. a. bei Auftreten in den ersten zwei Lebensjahrzehnten das spätere Risiko für Hautkrebs. Zur Vorbeugung empfiehlt es sich, starke UV-Bestrahlung (vor allem die Mittagssonne) zu meiden, Sonnenhüte und möglichst UV-dichte Textilien zu tragen sowie die unbedeckten Hautpartien ausreichend mit Sonnenschutzprodukten einzucremen.
Am gleichen Tag, bei
Sonnenbrände sind häufig: Rund 40 % aller Deutschen leiden mindestens einmal im Jahr daran, betroffen sind vor allem Menschen mit einem Hauttyp I oder II (siehe "Risikofaktor Haut"). 3/4 aller Sonnenbrände kommen bei Kindern und Jugendlichen bis zu 20 Jahren vor.
Gefährdet für einen Sonnenbrand sind besonders die "Sonnenterassen" des Körpers: Nase, Schultern und Füße. Etwa 3–8 Stunden nach dem Sonnenbad rötet sich die Haut (Sonnenbrand 1. Grades), schwillt an und bildet eventuell Blasen (Sonnenbrand 2. Grades). Sie spannt, brennt, ist berührungs- und druckempfindlich. Treten Begleiterscheinungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Fieber auf, lassen sie sich auf einen Sonnenstich zurückführen.
Hauptverantwortlich für einen Sonnenbrand sind die energiereichen, kurzwelligen UV-B-Strahlen des Sonnenlichts. Sie dringen im Gegensatz zu den UV-A-Strahlen nur bis in die Oberhaut (Epidermis) ein und lösen dort eine Reihe von nützlichen, aber auch schädlichen Reaktionen aus:
Ausbildung einer Lichtschwiele. Durch UV-B-Strahlen vermehren sich die Zellen in der oberen Hautschicht, die Hornhaut wird dicker und es entsteht eine schützende Lichtschwiele.
DNA-Schädigung. In den Zellkernen der Hautzellen können UV-B-Strahlen Schäden auslösen, die zu Veränderungen (Mutationen) der Erbsubstanz führen. Langfristige Folgen sind die Entartung dieser Zellen und deren unkontrollierte Teilung, es droht Hautkrebs.
Melaninbildung (Bräunung). Um ihr Erbgut vor den schädigenden Strahlen zu schützen, bilden die Hautzellen unter UV-B-Bestrahlung vermehrt das Pigment Melanin. Das dunkle Melanin legt sich wie ein Schutzschild über den Zellkern und fängt UV-Strahlung ab. In der Folge erreichen weniger schädigende UV-Strahlen das Erbgut der Hautzellen, als Nebeneffekt wird die Haut gebräunt.
Vitamin D-Bildung. UV-B-Strahlung fördert die Bildung des für Knochen und Kalziumstoffwechsel wichtigen Vitamin D3 aus seinen Vorstufen.
Sonnenbrand. Zuviel an UV-B-Strahlung führt in den Arealen, in denen die Strahlen eingedrungen sind, zu einer akuten entzündlichen Reaktion der Haut, dem Sonnenbrand. Dabei setzen die Zellen Gewebehormone wie Interleukine, Chemokine und Prostaglandine frei. Die Haut wird rot, schmerzt, juckt, in schweren Fällen bilden sich Blasen. Gleichzeitig sind – von außen unbemerkt – vermehrt Schäden am Erbgut möglich, die langfristig zu Hautkrebs führen können. Wie schnell es zu einem Sonnenbrand kommt, hängt vor allem vom Hauttyp ab (siehe unten, "Risikofaktor Haut"). Inzwischen geht man davon aus, dass neben den UV-B-Strahlen auch die tiefer eindringenden, aber energieärmeren und für die Hautalterung verantwortlichen UV-A-Strahlen am Sonnenbrand beteiligt sind – zumindest, wenn sie die Haut in hohen Dosen erreichen.
Gesunde Haut hat einen gewissen Eigenschutz vor UV-Strahlung, der je nach Hauttyp unterschiedlich ausgeprägt ist. Die sogenannte Eigenschutzzeit gibt an, wie lange man sich ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen in der Sonne aufhalten kann (in der Regel zwischen 5 bis 10 Minuten beim hellsten Hauttyp und etwa 40 Minuten beim Hauttyp 5). Ein häufig verwendetes Schema ist das der Fitzpatrick-Haut-Typen. Besonders sonnenbrandgefährdet sind dabei die Hauttypen I und II.
Hauttyp I
Hauttyp II
Hauttyp III
Hauttyp IV
Hauttyp V
Hauttyp VI
Hinweis: Kinder haben eine dünnere Haut und weniger sowie geringer aktive pigmentbildende Zellen (Melanozyten) als Erwachsene. Deshalb sind sie besonders empfindlich für UV-Strahlung und stark sonnenbrandgefährdet.
Sind über 10 % (bei Kindern über 5 %) der Körperoberfläche von einem schweren Sonnenbrand mit Blasenbildung (Verbrennung 2. Grades) betroffen, droht ein Kapillarleck (d. h. die Wände der kleinsten Blutgefäße werden durchlässig) mit Austritt von Flüssigkeit in das Gewebe. Es kommt zum Volumenmangelschock.
Langfristig steigt bei wiederholten Sonnenbränden das Risiko für Krebsvorstufen (aktinische Keratose) und das maligne Melanom (Hautkrebs). Die Gefahr ist nach mehrfachen Sonnenbränden im Kindes- und Jugendalter besonders hoch.
Der Sonnenbrand ist eine Blickdiagnose, vor allem nach einem ausgedehnten Aufenthalt in der Sonne. Typischerweise ist die Verbrennung streng auf das Hautareal beschränkt, das der Sonne ausgesetzt war. Wichtig bei der Beurteilung eines Sonnenbrandes ist sein Ausmaß: Sind bei Erwachsenen über 10 %, bei Kindern über 5 % der Körperoberfläche von Verbrennungen 2. Grades (Blasenbildung) betroffen, ist eine Einweisung ins Krankenhaus erforderlich.
Differenzialdiagnose. Unterschieden werden vom Sonnenbrand muss vor allem die Fototoxische Dermatitis, deren sonnenbrandähnliche Hauterscheinungen durch fotosensibilisierende Medikamente oder Wirkstoffe ausgelöst wird.
Bei leichten bis mittelschweren Sonnenbränden reicht meist eine lokale Therapie. Dazu gehören beispielsweise
Direkt nach starker Sonnenexposition empfehlen manche Ärzt*innen die einmalige Einnahme von 1 g Acetylsalicylsäure (ASS) und 400–1000 mg Vitamin C (z. B. Cebion®), um eventuellen Hautschäden vorzubeugen. Bei starken Schmerzen hilft beispielsweise Paracetamol (z. B. ben-u-ron®). In schwereren Fällen verordnet die Ärzt*in auch mittelstarke Glukokortiokoide zum Einnehmen wie Prednisolon (z. B. Decortin H®).
Schwere Verbrennungen werden wie thermische Verbrennungen in der Klinik behandelt. Dort erhält die Patient*in neben einer speziellen Wundbehandlung Infusionen mit Flüssigkeit und Elektrolyten, häufig auch Antibiotika.
Ein leichter Sonnenbrand heilt in der Regel folgenlos ab. Haben sich Blasen gebildet, bleiben nach dem Ausheilen manchmal depigmentierte Narben zurück.
Wiederholte Sonnenbrände, vor allem in Kindheit und Jugend, erhöhen das Risiko für die Entwicklung von Hautkrebs.
Nach dem Abduschen von Schweiß, Sonnenschutzmittelresten und eventuell auch Sand (der die Haut stark reizt), empfiehlt sich eine gute Hautpflege:
Einen leichten bis mittelschweren Sonnenbrand können Sie mit Selbsttherapie gut behandeln. Bei Verbrennungen größerer Hautareale, offenen Stellen oder Kreislaufproblemen ist aber immer eine Ärzt*in aufzusuchen und die verbrannte Fläche lediglich mit einem sterilen bzw. frisch gewaschenen Tuch abzudecken. Auch wenn Kinder betroffen sind, ist der Besuch einer Arztpraxis anzuraten.
Diese einfachen Maßnahmen helfen beim Sonnenbrand:
Hinweis: Die Hausmittel Quark und Buttermilch haben auf sonnenbrandgeschädigter Haut, insbesondere auf offenen Stellen, nichts zu suchen: Die darin befindlichen Bakterien können auf der geschwächten Haut leicht zu Infektionen führen.
Bei leichtem Sonnenbrand schwören viele auf die Heilwirkung der Pflanzenmedizin.
Hinweis: Naturheilmittel wie Apfelessig nie auf offenen Brandwunden anwenden, da sie den Wundschmerz verstärken.
Die beste Therapie eines Sonnenbrandes ist, ihn zu vermeiden. Die wichtigsten Maßnahmen dafür sind
Weiterführende Informationen
Der UV-Index findet sich auf der Webseite des Deutschen Wetterdienstes
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