Gesundheit heute

Schmerz- und Schlafmedizin

Schmerz- und Schlafmedizin

Schmerzen können das Leben zur Hölle machen. Eigentlich signalisieren sie drohende Gefahr und leiten Schutzreflexe ein. Sie haben aber die fatale Eigenschaft, sich zu verselbständigen, wenn unser Schmerzgedächtnis den Schmerz erinnert, auch wenn er im Moment nicht vorhanden ist. Schmerzmittel bringen dann meist nur mäßige Linderung und bergen erhebliche Risiken und Nebenwirkungen. Die moderne Schmerzmedizin packt deshalb das Übel bei der Wurzel: nämlich im Kopf. „Schmerzpatienten können ihre Schmerzen nicht nur lernen, sie können sie auch wieder verlernen“, so lautet ihre Grundthese. Schmerzen können auch den Schlaf rauben - daher veranlasst jeder Schlafmediziner einen diagnostischen Schlaf im Schlaflabor, wenn er hinter Schlafproblemen ernste organische Erkrankungen vermutet. Hierbei werden während einer ganzen Nacht Gehirnaktivitäten, Atemfrequenz, die Sauerstoffsättigung im Blut, Puls, EKG und die Muskelaktivität in den Beinen aufgezeichnet. Hinter sehr vielen Schlafproblemen stecken aber keine organischen, sondern psychische Störungen oder Dauerbelastungen. Schlaffördernde Medikamente treten für die Schlafmedizin daher zunehmend in den Hintergrund, während sich moderne Verhaltenstherapien immer weiter durchsetzen.
(Bild: Wavebreakmediamicrro/veer)
Krankheiten & Therapie: Schmerz- und Schlafmedizin
So kommen Beinvenen in Schwung

Langes Stehen in unbequemen, hohen Schuhen ist Gift für die Beinvenen.

So kommen Beinvenen in Schwung

Für alle, die viel stehen müssen

Wer beruflich viel stehen muss, mutet seinen Beinvenen einiges zu. Mit den richtigen Schuhen und Strümpfen, kalten Duschen und einfachen Übungen lässt sich die Venengesundheit fördern.

Muskelpumpe stärkt Gefäße

Beinvenen haben eine schwere Aufgabe: Sie müssen dafür sorgen, dass das Blut von den Füßen bis ins Herz transportiert wird. Maßgeblich sind dabei die Spannkraft der Venenwand und die in den Venen vorhandenen Klappen. Letztere bewirken, dass das Blut nicht wieder zurück nach unten sackt. Unterstützt werden die Venen beim Bluttransport außerdem durch die Wadenmuskeln. Sie üben beim Bewegen Druck auf die Venen aus und helfen dadurch, das Blut nach oben zu pumpen. Den Vorgang nennt man deshalb auch „Muskelpumpe“.

Bei langem Herumstehen steht auch die Muskelpumpe still. Oft schaffen es die Beinvenen dann nicht, das Blut ausreichend weiter zu transportieren. Durch den Stau weiten sich die Venenwände, die Klappen können nicht mehr richtig schließen, und das Blut sackt nach unten. Wenn der Druck in den Venen größer wird, tritt Flüssigkeit ins umliegende Gewebe. Es entstehen Ödeme an Füßen und Unterschenkeln – typische Zeichen einer Venenschwäche.

Übungen fürs Büro und Zuhause

Doch dagegen lässt sich vorbeugend einiges tun. Das wichtigste ist reichlich Bewegung. Als Sport besonders geeignet sind Radfahren, Schwimmen und Walken. Im Alltag kann man strapazierte Venen zusätzlich so entlasten:

  • Bequeme, flache Schuhe tragen.
  • Evtl. Kompressionsstrümpfe anziehen (die gibt es inzwischen auch in modischeren Modellen als früher).
  • Langes Stehen auf der Stelle vermeiden.
  • Wenn möglich, in den Arbeitspausen die Füße hochlegen oder zügig zehn Minuten gehen.

Spezielle Übungen bringen die unterstützende Muskelpumpe in Schwung. Sie lassen sich oft zwischendurch unterbringen, z.B. in der Pause, beim Gang zur Toilette oder beim Händewaschen:

  • Auf beide Zehenspitzen stellen und 5 Sekunden halten. 10 Mal wiederholen.
  • Im Stehen abwechselnd rechte und linke Ferse bis in den Zehenstand anheben und wieder abstellen.
  • Gehend oder auf der Stelle tretend abwechselnd das rechte und das linke Knie bis zu einem Winkel von 90° heben und wieder absetzen.
  • Barfuß auf den vorderen Teil eines Tuchs stellen. Mit den Zehen den Rest des Tuchs heranholen.
  • Waden regelmäßig dehnen.

Kalte Dusche freut die Venen

Daneben beugen schon einfache Verhaltensregeln Venenerkrankungen vor. So sollte man lieber laufen und liegen statt sitzen und stehen und so oft wie möglich barfuß gehen. Wärme ist Gift für gestresste Venen, Sonnen- und heiße Wannenbäder sind deshalb zu vermeiden. Wer dagegen seine Beine und Füße regelmäßig von unten nach oben kühl abduscht, tut den Gefäßen Gutes. Und last but not least: Übergewicht macht Beinvenen zusätzlich Druck. Wer darunter leidet, sollte nicht zuletzt aus Rücksicht auf die Gefäße ein paar Pfunde abspecken.

Quelle: ptaheute

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images/Felix Vogel/imageBROKER

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