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Zwei statt einen Plättchenhemmer einnehmen könnte bei hohem Risiko die Gefäße besser schützen.
Diabetes, koronare Herzerkrankung und eine Arteriosklerose der Beinarterien gehen oft Hand in Hand. Meist wird gegen die Verengung der Gefäße ASS verschrieben. Nun wurde untersucht, ob sich bei der Kombination aus zwei Medikamenten schwere Durchblutungsstörungen und Amputationen besser vermeiden lassen.
Von Beinschmerzen bis Amputation
Menschen, die an Diabetes und an einer koronaren Herzerkrankung (KHK) leiden, haben ein besonders hohes Risiko für weitere Gefäßerkrankungen. Dazu gehört z.B. die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) der Beine, die zu Schmerzen beim Laufen führt und im schlimmsten Fall eine Gefäßoperation oder eine Amputation erfordert.
Eine aktuelle Studie wollte nun herausfinden, wie gut sich den arteriosklerotischen Veränderungen mit einer Kombitherapie entgegensteuern lässt. Untersucht wurde die Einnahme von zwei Plättchenhemmern, und zwar ASS plus Ticagrelor. Beide haben das Ziel, die Blutgerinnung zu hemmen.
Weniger Amputationen durch die Kombitherapie
Analysiert wurden die Daten von mehr als 19000 Menschen mit Diabetes und stabiler KHK. Alle bekamen die Standardtherapie, also ASS (75 bis 150 mg/Tag). Die Hälfte von ihnen erhielt zusätzlich Ticagrelor. Im Lauf von 3,3 Jahren erlitten 1,6% der Patient*innen, die nur ASS bekamen, ein ischämisches Ereignis der Beine (das bedeutet, schwerste akute Durchblutungsstörungen). Bei denjenigen, die ASS plus Ticagrelor einnahmen, waren dies nur 1,3%.
Damit wurde das Risiko für akute Durchblutungsstörungen um 23% reduziert, rechnet das Forscherteam vor. Außerdem kam es bei der doppelten Plättchenhemmung seltener zu Amputationen.
Erhöhtes Blutungsrisiko
Durch die starke, duale Plättchenhemmung ist aber das Risiko für Blutungen erhöht. Deshalb wird dieses Therapieprinzip auch nur sehr gezielt eingesetzt, z.B. nach einer Stentimplantation. Noch ist nicht ganz klar, ob die Kombination künftig auch Menschen empfohlen wird, die unter Diabetes, stabiler KHK plus pAVK leiden.
Quelle: Ärztezeitung
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