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Ärzte warnen vor antibiotikaresistenten Darmkeimen, die von Fernreisenden importiert werden. Antibiotika wie Penicillin und Cephalosporin verlieren bei diesen Bakterien ihre Wirksamkeit.
Penicillinpräparate wirkungslos
Touristen aus Asien oder dem Nahen Osten sind bei ihrer Rückkehr unter Umständen Träger von bestimmten Darmbakterien, die nicht auf die Behandlung mit Antibiotika wie Penicillin und Cephalosporin ansprechen. Diese Enterobakterien bilden ein Eiweiß, die Betalaktamase, mit dessen Hilfe sie Betalaktam-Antibiotika abbauen und unwirksam machen. Sie werden auch als ESBL-Keime bezeichnet (ESBL für Extended-Spectrum-Betalaktamase). Betalaktam-Antibiotika werden in Europa zur Behandlung von Infektionen mit dem Bakterium Escherichia coli eingesetzt.
„Speziell Fernreisen in Regionen mit hohen Zahlen ESBL-Trägern sind risikobehaftet“, erklärt Prof. Andreas Stallmach vom Universitätsklinikum Jena. Führend sei dabei Südostasien mit über 1 Milliarde ESBL-Trägern, gefolgt von den westpazifischen Staaten, dem Vorderen Orient und Afrika mit insgesamt 110 Millionen Betroffenen.
Import durch Fernreisende
Besonders unter einfachen hygienischen Bedingungen und bei eingeschränktem Zugang zu sauberem Trinkwasser verbreiten sich die ESBL-Keime. Rucksacktouristen sind häufig von einer Besiedelung mit ESBL-Bakterien betroffen. Auch nach ihrer Rückkehr aus dem Urlaub sind die Keime noch viele Monate im Darm nachweisbar und stellen eine Gefahr für immunschwache und kranke Personen dar. Zusätzlich verändern die Keime mit dem ESBL-Resistenzgen die Zusammensetzung der mikrobiellen Darmgemeinschaft, dem so genannten Mikrobiom. Das Mikrobiom beeinflusst die Ausbildung von Darm- und Lebererkrankungen sowie nachweislich die Neigung zu Fettleibigkeit und Diabetes.
Quelle: Ärztezeitung
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