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Familienplanung

Sexualität auszuleben, ohne dabei Kinder zu zeugen - das war schon immer ein menschliches Ansinnen. Allerdings standen Jahrhunderte lang keine sicheren Verhütungsmethoden zur Verfügung. Rund 40 Jahre nach Einführung der Antibabypille ist Empfängnisverhütung dagegen so selbstverständlich, dass Kriterien wie Bequemlichkeit, Kosten oder Natürlichkeit bei der Auswahl der Methode in den Mittelpunkt rücken. Wir haben für Sie alles Wichtige zu den einzelnen Verfahren zusammengestellt - von der Wirkungsweise über die Vor- und Nachteile bis hin zu den Kosten.
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Gesund leben: Familienplanung
Vom Fieberkrampf zur Epilepsie?

Epilepsien kommt man mit einem EEG auf die Spur.

Vom Fieberkrampf zur Epilepsie?

Langfristige Folgen

Fieberkrämpfe bei Kleinkindern sehen zwar bedrohlich aus, sind jedoch meist harmlos. Bisher ging man davon aus, dass sie auch langfristig keine Folge haben. Diese Einschätzung gerät nun ins Wanken: Einer neuen Studie zufolge begünstigen wiederholte Fieberkrämpfe die Entwicklung einer Epilepsie.

Im Schulalter ist der Spuk meist vorbei

Fieberkrämpfe sind bei Kleinkindern gar nicht selten und in den meisten Fällen harmlos. Bis zu 5% der Kinder von 3 Monaten bis 5 Jahren trifft solch ein „Fieberanfall“ zumindest einmal im Leben, bei einigen kommen sie sogar wiederholt vor. Sie beruhen auf einer Veranlagung des kindlichen Gehirns, auf Fieber mit Krämpfen zu reagieren, was sich aber bis zum Schulalter in der Regel von selbst verliert.

Bisher ging man davon aus, dass solche Fieberkrämpfe keine Auswirkungen auf das Gehirn haben. Dänische Forscher haben aber nun gezielt nach Folgen solcher Fieberkrämpfe gesucht und dafür die Daten von mehr als 200 000 zwischen 1977 und 2011 geborenen Kindern ausgewertet. 3,6% der Kinder hatten in diesem Zeitraum mindestens einen Fieberkrampf, Jungen etwas häufiger als Mädchen.

Epilepsierisiko um knapp 16% erhöht

Die Forscher errechneten zunächst die kurzfristigen Folgen: Mit jedem Fieberkrampf, den ein Kind durchmachte, erhöhte sich das Risiko für einen weiteren. Nach dem ersten Fieberkrampf lag das Risiko bei gut 22%, nach dem dritten schon bei 43%.

Auch langfristig hatten Fieberkrämpfe Auswirkungen, allerdings nur bei wiederholten Anfällen. So stieg die Wahrscheinlichkeit, eine Epilepsie zu entwickeln, nach dem dritten Fieberkrampf auf 15,8% (das „normale“ Risiko bei Geburt der Kinder berechneten die Forscher mit etwa 2,2%). Auch die Gefahr, eine psychiatrische Erkrankung zu entwickeln, stieg mit Anzahl der Fieberkrämpfe. Nach drei durchgemachten Fieberkrämpfen lag es bei knapp 30% (Bevölkerungsrisiko zum Zeitpunkt der Geburt etwa 17%).

Gut auf Epilepsiezeichen achten

Die Ergebnisse zeigen: wiederholte Fieberkrämpfe haben offenbar doch Auswirkungen auf das kindliche Gehirn und erhöhen die Gefahr, eine Epilepsie oder psychiatrische Erkrankung zu entwickeln. Um diese Erkrankungen möglichst frühzeitig erkennen und behandeln zu können, raten die Forscher vor allem bei Kindern, die mehrere Fieberkrämpfen erlebt haben, auf entsprechende Symptome wie kurze Bewusstseinspausen, Nesteln oder Verhaltensauffälligkeiten zu achten.

Quelle: Springer Medizin

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Roman Zaiets/Shutterstock.com

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