Gesundheit heute

Familienplanung

Sexualität auszuleben, ohne dabei Kinder zu zeugen - das war schon immer ein menschliches Ansinnen. Allerdings standen Jahrhunderte lang keine sicheren Verhütungsmethoden zur Verfügung. Rund 40 Jahre nach Einführung der Antibabypille ist Empfängnisverhütung dagegen so selbstverständlich, dass Kriterien wie Bequemlichkeit, Kosten oder Natürlichkeit bei der Auswahl der Methode in den Mittelpunkt rücken. Wir haben für Sie alles Wichtige zu den einzelnen Verfahren zusammengestellt - von der Wirkungsweise über die Vor- und Nachteile bis hin zu den Kosten.
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Gesund leben: Familienplanung
Keine Knopfzelle in Kinderhand!

Kleine Kinder nehmen fast alles in den Mund, was sie finden und interessant aussieht.

Keine Knopfzelle in Kinderhand!

Weil schwere Verätzungen drohen

Fernbedienungen, Wecker, Kinderspielzeug: Immer mehr elektronisch betriebene Kleingeräte beziehen ihre Energie aus Knopfzellen. Doch die bonbongroßen Batterien sind eine Gefahr für Kleinkinder. Werden sie in den Mund genommen und verschluckt, drohen schwere Verätzungen.

Stromfluss löchert Speiseröhre

Babys und Kleinkinder stecken Dinge gerne in den Mund. Vor allem wenn sie klein und gut greifbar sind. Handelt es sich dabei um Plastikperlen oder Cent-Stücke, ist das kein größeres Problem. Die Fremdkörper werden meist einfach wieder ausgeschieden und landen in der Windel, dem Töpfchen oder der Toilette.

Anders sieht das bei Knopfzellen aus. Diese Batterien bleiben aufgrund ihrer Form und Größe besonders leicht in der kindlichen Speiseröhre stecken. Durch die feuchte Umgebung und die Überbrückung von Plus- und Minus-Pol fließt Strom, der die Schleimhaut verätzt. So kann es nicht nur zu Löchern in der Speiseröhre kommen – auch die angrenzenden Blutgefäße und die Luftröhre sind bedroht. Am gefährlichsten sind 3-Volt-Lithiumknopfzellen der Größe CR2032 mit dem Durchmesser von 2 cm. Sie bleiben besonders leicht in der kindlichen Speiseröhre hängen und sind am Großteil der Todesfälle und schweren Verletzungen beteiligt.

Jedes zehnte Kind stirbt

Welche Komplikationen nach Verschlucken von Knopfbatterien besonders häufig sind, hat ein australisches Team untersucht. Ausgewertet wurden 437 Fälle. Die Kinder waren durchschnittlich 1,8 Jahre alt. Von den verschluckten Zellen blieben 80 % in der Speiseröhre stecken, die anderen landen im Magen oder im Darm. Die Kinder litten unter Schluck- oder Atembeschwerden, manche hatten Bauchschmerzen. 23 % entwickelten durch die Verätzungen Fisteln, d.h. Verbindungen zwischen Speiseröhre und Luftröhre, bei 10 % kam es zu einem Speiseröhrendurchbruch. 9% der Kinder starben an den Komplikationen.

Sofort Giftnotruf anrufen

Je später die Knopfzelle aus der Speiseröhre geborgen wird, desto gefährlicher ist die Situation. Nach mehr als sechs Stunden muss man mit größeren langfristigen Schäden rechnen, schreibt das Autorenteam. Umso wichtiger ist es für Eltern, schnell zu reagieren. Beim leisesten Verdacht, dass das Kind eine Knopfzelle verschluckt haben könnte, wird am besten sofort der Giftnotruf angerufen. Dort erfährt man, welche Klinik in der Nähe in der Lage ist, die Knopfzelle mit einem Endoskop aus der Speiseröhre zu fischen.

Damit es gar nicht erst zu solchen Unfällen kommt, hilft nur eins: Augen auf und Knopfzellen an einer für Kinder nicht erreichbaren Ort aufbewahren. Das gilt auch für ausgetauschte Batterien. Sie sollten für die Entsorgung immer an einem kindersicheren Platz gesammelt werden.

Quelle: SpringerMedizin, Kinder Notfall Bonn

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Westend61 / Eva Gruendemann

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