Gesundheit heute

Orthopädie und Unfallmedizin

Orthopädische Erkrankungen und Verletzungen

„Gerade erziehen“ lautet die wörtliche Übersetzung von Orthopädie, und etwas gerade zu richten ist tatsächlich Aufgabe des Orthopäden: sei es ein krummer Rücken, ein ausgekugeltes Ellenbogengelenk oder eine verkrümmte Hammerzehe. Damit gebrochene Knochen gerade zusammenwachsen, schient der Chirurg oder Orthopäde die verletzte Gliedmaße häufig mit einem Gipsverband. Die Methode hat Tradition: In prähistorischer Zeit verwendete man bereits Schienen im Verbund mit aushärtendem Lehm oder Ton. Den Gipsverband – so, wie wir ihn heute kennen – entwickelte ein Armeearzt im 19. Jahrhundert. Mehr als 150 Jahre lang blieb er im Wesentlichen unverändert, bis ihm in den letzten Jahrzehnten mit den modernen Kunststoffgipsen eine Konkurrenz erwuchs.
(Bild: Techniker Krankenkasse)
Krankheiten & Therapie: Orthopädie und Unfallmedizin
Was nutzt die Gürtelrose-Impfung?

Eine Gürtelrose kann monatelang starke Schmerzen verursachen.

Was nutzt die Gürtelrose-Impfung?

Guter Schutz bestätigt

Wer als Kind Windpocken hatte, der erkrankt später möglicherweise ein zweites Mal – dann an einer oft sehr schmerzhaften Gürtelrose. Eine Impfung soll zumindest ältere Menschen davor schützen. Doch wirkt die Impfung auch?

Jede fünfte Deutsche erkrankt an Gürtelrose

Einmal infiziert, wird es zum lebenslangen Begleiter: Die Sprache ist vom Varicella-zoster-Virus. Das Virus verursacht bei der Erstinfektion Windpocken. Ist die Krankheit überstanden, ist der Erreger aber nicht „besiegt“. Stattdessen zieht er sich in die Nerven zurück, um später bei geschwächtem Immunsystem ein zweites Mal als Gürtelrose zuzuschlagen. Jede fünfte Deutsche leidet einmal in ihrem Leben an diesem juckenden, teilweise aber auch stark schmerzendem Hautausschlag. Die oft monatelang anhaltenden Schmerzen entstehen, weil sich auch der befallene Nerv entzündet.

Impfung statt Therapie

Eine Therapie gegen Gürtelrose ist schwierig. Antivirale Medikamente können die Heilung zwar beschleunigen – müssen aber sehr schnell nach Ausbruch der Erkrankung verabreicht werden. Und oft bleibt die Erkrankung trotz Therapie sehr schmerzhaft. Dafür besteht aber die Möglichkeit, einer Gürtelrose mit einer Impfung vorzubeugen. Eine solche Impfung empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) Menschen ab 60 Jahren, unter bestimmten Umständen wie einem geschwächten Immunsystem auch ab 50 Jahren. Das Wissenschaftsnetzwerk Cochrane wollte nun wissen, ob die verfügbaren Impfstoffe eine Erkrankung mit Gürtelrose tatsächlich wirksam verhindern. Dazu hat es 26 Studien mit mehr als 90 000 Teilnehmenden ausgewertet.

Guter Schutz, aber auch Nebenwirkungen

Das Ergebnis der Auswertung ist vielversprechend: Von 1000 Menschen ohne Impfung erkranken 33 bis 34 an einer Gürtelrose. Von 1000 Menschen, die mit dem momentan empfohlenen Totimpfstoff immunisiert wurden, erkrankten nur 3. Weniger positiv ist die Nebenwirkungsbilanz. So klagten mehr als die Hälfte der Geimpften nach der Impfung über Müdigkeit, Gliederschmerzen oder Fieber. Bei über zwei Drittel der Geimpften kam es an der Einstichstelle zu Schwellungen oder Schmerzen.

Wer vor der Entscheidung für oder gegen die Impfung steht, muss also mehrere Aspekte abwägen: Gefährlich ist die Gürtelrose nicht – aber durchaus sehr schmerzhaft und oft auch langwierig. Eine Impfung gegen Gürtelrose schützt gut vor der Erkrankung, geht aber auch mit Nebenwirkungen einher.

Quelle:www.Wissenwaswirkt.org

Von: Sara Steer; Bild: mauritius images/Tomasz Trybus/Alamy/Alamy Stock Photos

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