Gesundheit heute

Schmerzen beim Stillen

Viele Frauen haben heftige Schmerzen an den Brustwarzen beim Anlegen des Kindes. Auch wenn die Schmerzen beim Stillen „zum Heulen“ stark sein können, verschwinden sie normalerweise irgendwann wieder – allerdings kann dies mehrere Wochen dauern.

Ein Grund für Schmerzen sind wunde Brustwarzen – sie sind dann meist stark gerötet und haben Risse oder Schrunden. Häufig entstehen sie durch eine ungünstige Stillhaltung der Mutter und falsche Stillposition des Kindes, das dann nicht richtig ansaugen kann. Weitere Ursachen sind falsches Abnehmen von der Brust, schlechtes Erfassen der Brustwarze bei Flach- oder Hohlwarzen, mangelhafte Belüftung der Brustwarzen durch feuchte Stilleinlagen, falsches Abpumpen, Pilzinfektionen und in seltenen Fällen ein zu kurzes Zungenbändchen des Kindes oder Allergien der Mutter.

Richtiges Anlegen ist die wichtigste und erste Maßnahme bei Schmerzen der Brustwarzen. Oft sind nur kleine Änderungen der Stillposition nötig, die das Stillen erleichtern und die Schmerzen mindern:

  • Grundsätzlich sollte das Kind beim Stillen so liegen oder gehalten werden, dass sein ganzer Körper dem Körper der Mutter zugewandt ist und der Mund direkt die Brustwarze erreicht, ohne dass das Kind dabei seinen Kopf drehen muss.
  • Beim Anlegen sollte das Kind immer zur Brust geführt werden und nicht umgekehrt.
  • Wenn Sie Ihr Kind von der Brust nehmen, schieben Sie Ihren kleinen Finger in seinen Mundwinkel, um das vom Kind erzeugte Vakuum zu lösen.
  • Lassen Sie Milch- und Speichelreste nach dem Stillen auf der Brustwarze antrocknen. Es hat sich gezeigt, dass wunde Brustwarzen so schneller heilen und weniger zu Schorfbildung neigen.

Komplementärmedizin

Bei wunden Brustwarzen helfen Salbeitinktur oder Johanniskrautöl, die nach dem Stillen aufgetragen werden. Sie lindern die Beschwerden und fördern den Heilungsprozess. Zudem sind sie für das Kind unschädlich.

Von: Dr. med. Katja Flieger, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).

Zurück

Aktuelle Beiträge zum Thema

  • Kortison in der Selbstmedikation
    Keine Angst vor Nebenwirkungen

    Bei der Anwendung von Kortison fürchten viele Anwender*innen Nebenwirkungen. Ob die Sorge bei der Selbstmedikation berechtigt ist, erklärt die Apothekerkammer Niedersachsen.

    Zu…

    mehr

  • Was bringen Apps gegen Adipositas?
    Leider wenig Effekt

    Abnehmen bei Adipositas ist schwer – auch wenn es viele gesundheitlichen Vorteile bringt. Viele Apps versprechen, bei der Gewichtsreduktion zu helfen. Doch nützen Sie wirklich…

    mehr

  • Fluoridlack auf Kasse
    Für alle Kinder unter 6

    Fluoride machen den Zahnschmelz hart und schützen so vor Karies. Als Kassenleistung gab es den schützenden Lack aber bisher nur für bestimmte Kinder. Das hat sich nun geändert.

    Sc…

    mehr

  • Sport schützt vor Schnupfen
    Die Dosis macht´s

    Sport treiben hat viele Vorteile: Die Herzgesundheit wird gefördert und das Risiko für Darmkrebs sinkt. Doch nicht nur das: Wer sich sportlich betätigt, leidet seltener unter…

    mehr

  • Nach Infarkt Beine stärken
    Herzschwäche vorbeugen

    Herzinfarkt überstanden? Jetzt heißt es, die Beinmuskulatur zu trainieren. Denn Personen mit viel Kraft in den Beinen entwickeln nach ihrem Herzinfarkt seltener eine Herzschwäche. …

    mehr

  • Sonnenschutz für die Lippen
    Sonnenbrand-Gefahr nicht ignorieren

    Sonnencreme gehört im Sommer für die meisten zur Grundausstattung. Doch kaum jemand denkt daran, auch die Lippen vor UV-Strahlung zu schützen. Dabei ist die empfindliche Lippenhaut…

    mehr