Gesundheit heute

Alternative Heilkunde

Alternativ- und Komplementärmedizin

Um zu heilen und zu lindern, nutzten Menschen zu allen Zeiten die Kräfte der Natur. Gleichzeitig entstanden Vorstellungen davon, wie der Körper funktioniert, wie Krankheiten entstehen und wie wir gesund bleiben können. Für alle traditionellen Heilsysteme findet Heilung nicht nur auf körperlicher, sondern auch auf seelischer, sozialer und spiritueller Ebene statt – Verfahren, die wir heute als ganzheitlich bezeichnen. Die bei uns vorherrschende naturwissenschaftliche Medizin kann manche der angenommenen Wirkungen traditioneller Verfahren nicht bestätigen. Dennoch lehnt die Schulmedizin die Naturheilverfahren längst nicht mehr so pauschal ab wie noch vor 15 Jahren. Im Zeitalter der chronischen und stressbedingten Krankheiten hat sich gezeigt, wie wertvoll der auf den ganzen Menschen gerichtete Blick sein kann.
(Bild: Alloy Photography/veer)
Gesund leben: Alternative Heilkunde
Beere schützt die Frauenblase

Cranberrys verringern bei Frauen und Kindern das Risiko, immer wieder an Harnwegsinfektionen zu erkranken.

Beere schützt die Frauenblase

Immer wieder Harnwegsinfekte?

Cranberrys können Frauen vor Harnwegsinfektionen schützen. Allerdings profitiert nicht Jede davon, wie eine aktuelle Analyse zeigt. Dafür scheinen die kleinen Beeren auch bei Kindern protektiv zu wirken.

Anatomie benachteiligt Frauen

Frauen leiden häufiger an Harnwegsinfektionen als Männer. Das liegt an der weiblichen Anatomie: Scheide und Anus liegen bei Frauen in enger Nachbarschaft zur Harnröhrenmündung. Keime aus diesem Bereich gelangen deshalb leicht in den Harntrakt. Außerdem können sie durch die kurze weibliche Harnröhre schneller in die Blase eindringen als bei Männern.

Neue Daten ausgewertet

Bei immer wiederkehrenden, also rezidivierenden Harnwegsinfekten wird Frauen oft die Einnahme von Cranberrys empfohlen. Das macht durchaus Sinn, wie die aktuelle Metaanalyse von 26 neuen Studien zur Wirkung von Cranberrys bestätigt. Dabei wurden die Daten von mehr als 6000 Teilnehmer*innen einer intensiven Prüfung unterzogen.

Das Ergebnis: Ob als Saft, als Tabletten oder Kapseln - Cranberrys verringern das Risiko für Harnwegsinfekte um 30%. Vor allem drei Gruppen profitierten von der Beere:

  • Frauen mit wiederkehrenden Harnwegsinfekten
  • Kinder
  • Personen, die aufgrund eines operativen Eingriffs besonders anfällig für eine Infektion sind.

Schwangere profitieren nicht

Heimbewohner*innen und Menschen mit neuromuskulärer Blasenfunktionsstörungen leiden ebenfalls häufig unter Harnwegsinfektionen. Bei ihnen wirkten Cranberrys nicht vorbeugend. Das Gleiche galt für Schwangere: Auch sie profitierten nicht von der Einnahme der Beeren.

Die Frage, ob Cranberrys als Saft oder Tablette effektiver sind, beantwortet diese Studie nicht. Genauso bleibt offen, wie gut sich Cranberrys im Vergleich mit anderen Medikamenten schlagen. Dass sie aber Frauen mit unkomplizierten, wiederkehrenden Blasenentzündungen vor neuen Infektionen schützen können, bestätigten diese Daten erneut.

Quelle: Cochrane Library

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Westend61 / Vasily Pindyurin

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