Gesundheit heute

HNO, Atemwege und Lunge

HNO, Atemwege und Lunge

Hals, Nase und Ohren – das heißt auch Essen und Trinken, Sprechen und Hören, Atmen, Riechen und Schmecken. Im Kopf- und Halsbereich drängen sich viele Sinnesorgane auf engem Raum, greifen ineinander, sind untereinander verbunden. Mund und Nase öffnen den Körper für Nahrung, Flüssigkeit und Atemluft, jedoch auch für Krankheitserreger wie Viren und Bakterien. Wir überleben mehrere Wochen ohne Nahrung, einige Tage ohne Flüssigkeit, aber nur wenige Minuten ohne Sauerstoff. Bereits nach drei Minuten drohen bleibende Hirnschäden – daher ist der lebenslange Rhythmus des Ein- und Ausatmens als tiefer Reflex in uns verankert.
(Bild: Juice Images Photography/veer)
Krankheiten & Therapie: HNO, Atemwege und Lunge
Doch keine Gefahr für Baby´s Gehirn?

Schwangere sollten möglichst wenig Medikamente einnehmen, denn manche Arzneimittel können dem Baby schaden.

Doch keine Gefahr für Baby´s Gehirn?

Paracetamol in der Schwangerschaft

Schadet es dem Baby, wenn die werdende Mutter Paracetamol einnimmt? Vor einigen Jahren gab es Hinweise darauf, dass dem Kind dadurch Autismus oder eine geistige Behinderung drohen könnten. Eine schwedische Studie gibt Entwarnung.

Mehr ADHS, mehr Autismus

Wenn die Mutter in der Schwangerschaft Medikamente einnimmt, heißt es aufpassen. Etliche Wirkstoffe können das Ungeborene schädigen oder sogar eine Fehlgeburt auslösen. Für Paracetamol gab es Anhaltspunkte, dass es die Entwicklung des kindlichen Gehirns negativ beeinflusst. Studien zufolge sollte die Einnahme des Schmerzmittels beim Kind das Risiko für geistige Behinderungen, Autismus oder ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) erhöhen.

Über 2 Millionen Kinder unter der Lupe

Ob dieser Verdacht stimmt, hat jetzt ein schwedisches Team untersucht. Basis der Analyse waren die Krankheitsdaten von 2,4 Millionen Kindern, die während 1995 und 2029 in Schweden geboren worden waren. Bei 186 000 von ihnen hatten die Mütter während der Schwangerschaft Paracetamol eingenommen. Tatsächlich litten diese Kinder später minimal häufiger an ADHS, Autismus oder geistiger Behinderung als die anderen, über 2 Millionen nicht dem Wirkstoff ausgesetzten Kinder.

Psychische oder neurologische Krankheiten hängen aber auch stark von den Umweltbedingungen ab. In Familien sind die Einflüsse oft ähnlich und Unterschiede in der Entwicklung von Krankheiten besonders bedeutsam. Deshalb verglichen die Forschenden zusätzlich Geschwisterpaare, bei denen die Mutter in der einen Schwangerschaft Paracetamol eingenommen hatte, in der anderen nicht. Bei dieser Berechnung unterschied sich das Risiko für neurologische Folgeerkrankungen nicht, betont die Arbeitsgruppe.

Kein Zusammenhang mit Paracetamol

Paracetamol während der Schwangerschaft scheint beim Kind demnach weder das Risiko für ADHS, noch für Autismus oder eine geistige Behinderung zu steigern. Andere Nebenwirkungen sind in dieser Studie allerdings nicht untersucht worden. Die Forschenden raten Schwangeren, vor Einnahme des Schmerzmittels oder anderer Medikamente generell den Rat ihrer Ärzt*in einzuholen.

Quelle: Ärzteblatt

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Caia Image / Paul Bradbury

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