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Östrogenmangel-Kolpitis (Kolpitis senilis, atrophische Kolpitis): Akute Scheidenentzündung in und nach den Wechseljahren aufgrund des nicht mehr vollständigen Aufbaus der Scheidenschleimhaut und der daraus resultierenden verringerten Abwehrkraft mit der Folge gehäufter Infektionen durch Bakterien und Pilze.
In der nächsten Woche, wenn
Normalerweise sorgt das Hormon Östrogen dafür, dass die Schleimhaut der Scheide gesund und feucht bleibt. In den Wechseljahren stellen Eierstöcke zunehmend ihre Funktion ein, wodurch auch die Produktion der körpereigenen Geschlechtshormone abnimmt – es kommt zu einem Östrogenmangel. In der Folge werden Scheide, Eierstöcke und Gebärmutter weniger durchblutet, die Scheidenwände werden allmählich dünner, weniger elastisch und geben weniger Sekret ab. Zusätzlich wird kein Glykogen mehr eingelagert, das für die "guten" Milchsäurebakterien wichtig ist. Der pH-Wert wird alkalischer, die Scheide verliert ihren natürlichen Säureschutz gegen schädliche Keime und wird anfälliger für Infektionen.
Die Östrogenmangel-Kolpitis beginnt als nicht infektiöse Scheidenentzündung. Bakterien oder Pilze sind zunächst also nicht die primäre Ursache, besiedeln aber oft im weiteren Verlauf die entzündete Scheidenschleimhaut.
Mögliche Gründe für einen Östrogenmangel:
Mikroskopische Untersuchung. Farbe, Geruch und Beschaffenheit des Ausflusses sowie die mikroskopische Untersuchung des Scheidensekrets liefern Hinweise auf das Vorhandensein und die Art eines Erregers.
pH-Wert-Messung. Bei der Östrogenmangel-Kolpitis erhöht sich der pH-Wert des Scheidenmilieus. Idealerweise liegt er zwischen 3,8 und 4,4. Ist er höher, wird der natürliche Säureschutz gegen Keime (Bakterien, Pilze und Viren) aufgehoben und die Scheide so anfälliger für Infektionen.
Blutuntersuchung. Sie gibt Auskunft über den Hormonspiegel im Blut und zeigt, ob ein Östrogenmangel vorliegt.
Mit antimykotischen (gegen Pilze) oder antibiotischen (gegen Bakterien) Salben oder Vaginaltabletten lassen sich die Infektionen meist schnell und effektiv behandeln. Bei sehr hartnäckigen Infektionen ist eine orale Einnahme von Antimykotika oder Antibiotika notwendig. Um eine Ausweitung der Entzündung auf Gebärmutter, Eileiter und Eierstöcke zu verhindern, sollte die Therapie so rasch wie möglich begonnen werden.
Erstes Ziel sollte sein, das Scheidenmilieu wieder zu verbessern. Dazu stehen Präparate mit Döderlein-Bakterien (z. B Vagiflor®) zur Verfügung. Eine äußerlich anzuwendende östrogenhaltige Salbe (z. B. Linoladiol®, OeKolp®) baut die Scheidenschleimhaut wieder auf und lindert den Juckreiz.
Hinweis: Die lokale Anwendung östrogenhaltiger Salbe hat wegen der sehr geringen Dosis für den Gesamtorganismus keine Langzeitnebenwirkungen wie die Einnahme von Östrogenen in Tablettenform.
Die Prognose bei Östrogenmangel-Kolpitis ist in der Regel gut. Wiederkehrende Infektionen sind jedoch relativ häufig.
Eine Selbsthilfe sollte die ärztliche Behandlung nicht ersetzen, sondern begleiten und weiterführen. Als Maßnahmen werden empfohlen:
Moorbäder. Sie fördern die Durchblutung und Widerstandsfähigkeit der Scheide und wirken entzündungshemmend. Nehmen Sie bis zu dreimal wöchentlich ein Vollbad (ca. 36–38 °C), in das Sie etwa 150–200 ml eines fertigen Moorpräparates aus der Apotheke geben. Legen Sie sich eine viertel Stunde in das Bad und ruhen danach mindestens eine halbe Stunde.
Sitzbad. Mischen Sie zwei Teile Frauenmantelkraut mit zwei Teilen Calendula-Blüten, zwei Teilen Weiße Taubnessel und einem Teil Schafgarben-Blüten (alles aus der Apotheke). Kochen Sie von dieser Mischung zwei Hände voll mit einem Liter Wasser auf. Den abgeseihten Tee geben Sie dann in das Badewasser. Legen Sie sich eine viertel Stunde in das Bad und ruhen danach mindestens eine halbe Stunde.
Zwischen 10 000 und 17 000 Tampons oder Binden verbraucht eine Frau in ihrem Leben. Die Periode ist also nicht nur lästig, sondern auch ein echter Kostenfaktor.
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