Gesundheit heute

Haemophilus-influenzae-Impfung

Haemophilus influenzae Typ B (HiB) ist ein Bakterium, das noch in den 1980er Jahren die häufigste Ursache für bakterielle Hirnhautentzündungen bei Kindern war. Heute verursacht das Bakterium unter anderem Erkrankungen der Atemwege oder anderer Organe.

Wo und wie kann ich mich mit Haemophilus influenzae Typ B anstecken?

Haemophilus influenzae kommt nur bei Menschen vor. Das Bakterium hat unterschiedliche Stämme und ist auf der ganzen Welt verbreitet.

Die Ansteckung mit Haemophilus influenzae erfolgt über eine Tröpfcheninfektion. Das heißt, die Bakterien gelangen in kleinsten Tröpfchen zum Beispiel beim Sprechen oder Husten in die Luft und kommen von dort auf die Mund- und Nasenschleimhäute anderer Personen. Babys können sich auch unter der Geburt bei der Mutter anstecken.

Welche Symptome verursacht eine HiB-Infektion?

Wie sich eine Haemophilus-influenzae-Infektion äußert, hängt davon ab, welches Organ befallen ist. Vor der Einführung der Impfung war das Bakterium eine der häufigsten Ursachen für die Hirnhautentzündung bei Kindern – mit zahlreichen Todesfällen. Dank der Impfung ist diese in Deutschland aber inzwischen sehr selten. Haemophilus influenzae befällt oft die Atemwege, aber auch Augen, Ohren, Gelenke oder das Herz. Bei Kleinkindern ist Haemophilus als Auslöser einer schweren Kehlkopfentzündung gefürchtet. Dann entstehen starke Schluckbeschwerden bis hin zur Atemnot.

Wer sollte sich gegen Haemophilus influenzae Typ B impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Hämophilus-influenzae-Impfung als Standardimpfung allen Kindern. Eine Grundimmunität ist nach 3 Impfungen im Altern von 2, 4 und 11 Monaten erreicht. Dafür wird in der Regel ein Kombinations-Impfstoff genutzt, der gleichzeitig auch vor Tetanus, Diphtherie, Kinderlähmung (Polio), Keuchhusten (Pertussis) und Hepatitis B schützt.

Die aktuellen Impfempfehlungen der STIKO finden Sie hier.

Von: Dr. rer. nat. Annette Diekmann-Müller, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). | Aktualisiert von Sara Steer

Zurück

Aktuelle Beiträge zum Thema

  • Long-COVID beeinflusst die Menstruation
    Hormonspiegel verändert

    Ein Zusammenhang zwischen Menstruationsbeschwerden und Long-COVID wurde länger vermutet. Nun bestätigt das eine Studie.

    Stärkere Blutung bei Long-COVID

    Bereits 2021, also mitten in…

    mehr

  • Wie Diabetes auf die Haut geht
    Von Trockenheit bis Pilz

    Menschen mit Diabetes sind besonders anfällig für Hautprobleme. Dazu gehören insbesondere Infektionen mit Pilzen oder Bakterien, trockene Haut und Pigmentstörungen. Eine Hautärztin…

    mehr

  • Kein Smartphone auf dem Klo!
    Weil Hämorrhoiden drohen

    Früher hat man die Zeitung mit auf die Toilette genommen, heute ist es das Smartphone. Aber Vorsicht: Wer jeden Tag mit dem Handy auf dem Klo sitzt, hat ein erhöhtes Risiko für…

    mehr

  • Zink gegen Erkältungen
    Krankheitsdauer verkürzen

    In der Winterzeit bleibt kaum jemand von Erkältungen verschont. Auch wenn die meisten Infekte harmlos sind, machen sie den Alltag oft beschwerlich. Richtig angewendet hilft Zink,…

    mehr

  • Wieviel Urea ist gesund für die Haut?
    Tausendsassa Harnstoff

    Harnstoff ist ein gutes Mittel, um die Haut feucht zu halten. Doch wieviel von dem Wirkstoff sollte in Cremes enthalten sein? Und welche Zubereitungsform wirkt am besten?

    Abfallpr…

    mehr

  • Nikotinbeutel bei Jugendlichen
    Trend mit Risiken

    Nikotin gibt es nicht nur in Zigaretten oder E-Zigaretten, sondern auch in kleinen Beutelchen. Gefährlich ist das vor allem für Jugendliche.

    Zwischen Oberlippe und Zahnfleisch

    Nach…

    mehr