Nächtliches Einnässen ist bei Kleinkindern normal – kann bei älteren Kindern aber die Familie belasten. Wie wirkt das Medikament Desmopressin?
Scham als Folge
Nächtliches,…
mehrMo.-Fr.: 08.00 - 18.30 Uhr
Sa: 09.00 - 14.00 Uhr
Schnellende Finger (Digitus saltans, Tendovaginitis stenosans, Schnappfinger, Triggerfinger): Blockierung in einem Fingergrundgelenk, wodurch dieser Finger nur noch ruckartig gebeugt oder gestreckt werden kann. Meistens verhindern knötchenartige Verdickungen an der Beugesehne, dass diese normal gleitet. Manchmal ist auch die Einengung durch das darüber liegende Ringband die Ursache. Betroffen sind häufig Frauen mittleren Alters. Wenn konservative Therapiemaßnahmen wie Kortisoninjektionen nicht ausreichen, wird das Ringband operativ durchtrennt (Ringbandspaltung).
Wann in die Arztpraxis
Bei Gelegenheit, wenn
An der Beugeseite der Finger verlaufen die Beugesehnen durch mehrere Ringbänder. Diese führen die Sehnen und verhindern, dass sie sich bei der Fingerbeugung vom Fingerknochen entfernen. Überlastung, Entzündungen oder Verschleiß führen manchmal dazu, dass die Ringbänder anschwellen (ihre Durchlassstelle für die Sehne enger wird) und/oder gleichzeitig Auftreibungen von Beugesehnen und Sehnengleitgewebe entstehen (Sehnenscheidenentzündung). Als Folge verhakt sich die verdickte Sehne beim Beugen des zugehörigen Fingers vor dem angeschwollenen Ringband, meist im Bereich des Fingergrundgelenks. Es kommt zu einer Blockierung, die sich nur durch stärkere Anstrengung überwinden lässt. Die Sehne rutscht plötzlich durch das Ringband, der Finger schnellt oder schnappt ruckartig (klappmesserartig) in die Beugestellung. Dasselbe geschieht auf dem Rückweg bei der Streckung des Fingers.
Prinzipiell können alle Finger zum "Schnappfinger" werden. Am häufigsten ist jedoch der Daumen betroffen, weshalb hier auch oft vom schnellenden Daumen oder Schnappdaumen gesprochen wird.
In manchen Fällen lässt sich der betroffene Finger auch mit größter Kraftanstrengung nicht mehr zurückbewegen, d. h. er bleibt – meist in Beugestellung – fixiert. Löst sich der Finger nicht in kürzerer Zeit wieder, muss rasch das Ringband gespalten werden, damit keine Funktionseinschränkungen entstehen.
Einen schnellenden Finger erkennt die Ärzt*in häufig schon an der Beschreibung der Beschwerden, oft lässt sich das klappmesserartige Phänomen auch recht gut "vorführen". Manchmal kann man bei der Untersuchung der Hand auch die verdickten Sehnen tasten, vor allem, wenn die Finger gebeugt oder gestreckt werden.
Um andere Veränderungen an der Hand auszuschließen, veranlasst die Ärzt*in in der Regel eine Röntgenaufnahme der Hand.
Differenzialdiagnosen. Arthrosen und Karpaltunnelsyndrom können sowohl begleitend als auch ursächlich bei einem schnellenden Finger vorkommen und müssen deshalb immer ausgeschlossen werden. Knotige Veränderungen an der Hand kommen auch bei Ganglien vor.
Im frühen Stadium der Erkrankung lassen sich die Sehnenveränderungen häufig mit konservativen Maßnahmen zum Abheilen bringen, sodass das Beugen und Strecken des Fingers wieder ohne "Schnellen" oder "Schnappen" möglich ist. Empfohlen werden
Wenn die konservativen Behandlungsversuche erfolglos bleiben, ist der Gang zur Handchirurg*in angesagt. Die nötige Operation wird in örtlicher Betäubung und ambulant durchgeführt, d. h. die Patient*innen können danach mit einbandagiertem Finger wieder nach Hause gehen. Nachdem die Ärzt*in über einen kleinen 1 bis 2 cm großen Hautschnitt an der Handinnenseite das Ringband freigelegt hat, spaltet sie dieses und gegebenenfalls auch das darunterliegende Sehnengleitgewebe. Nach dem Eingriff lässt sich die Beugesehne sofort wieder frei bewegen. Zum Schutz der Naht und für eine bessere Abheilung wird der Finger allerdings bis zur Entfernung der Fäden nach zirka einer Woche erst einmal ruhiggestellt. 2 bis 3 Wochen später ist die Hand normal belastbar, in der Regel sind die Betroffenen von den Beschwerden komplett befreit.
Die Operation des schnellenden Fingers ist ein vergleichsweise harmloser Eingriff. Komplikationen sind selten, aber möglich. Dazu gehören
Die konservative Therapie inklusive der Kortisoninjektionen hat eine Erfolgsrate von etwa 85 %. Muss der Finger operiert werden, lassen sich Kraft und Beweglichkeit des Fingers wieder dauerhaft herstellen.
Fingerschiene. Wenn Ihnen eine Fingerschiene verschrieben wurde, tragen Sie diese auch über Nacht. Gerade im Schlaf neigen viele Menschen dazu, Fäuste zu machen und ihre Finger zu beugen, was die Erkrankung verschlimmern kann.
Vibrieren vermeiden. Starke Vibrationen können das Schnellen auslösen, weshalb man als Betroffene das Führen von vibrierenden Geräten wie z. B. Presslufthämmern vermeiden sollte.
Sanftes Dehnen. Je nach Ausmaß und Stadium der Erkrankung können sanfte Massagen und sanftes (!) Dehnen hilfreich sein. Damit Sie dabei nichts falsch machen, ist es ratsam, dass Sie sich von Ihrer Ärzt*in oder einer Physiotherapeut*in anleiten lassen.
Weiterführende Informationen
Nächtliches Einnässen ist bei Kleinkindern normal – kann bei älteren Kindern aber die Familie belasten. Wie wirkt das Medikament Desmopressin?
Scham als Folge
Nächtliches,…
mehr
Wer im Alltag viel und womöglich oft auch laut sprechen muss, dem drohen Stimmprobleme wie Heiserkeit oder Stimmversagen. Mit der richtigen Stimmbandpflege lässt sich dagegen…
mehr
Künstliche Intelligenz hat auch ihre Nachteile: Wenn Ärzt*innen sich bei der Diagnostik zu sehr darauf verlassen, verlernen sie schnell, selbst verdächtige Befunde zu erkennen. In…
mehr
Wer als Kind Windpocken hatte, der erkrankt später möglicherweise ein zweites Mal – dann an einer oft sehr schmerzhaften Gürtelrose. Eine Impfung soll zumindest ältere Menschen…
mehr
Multiresistente Keime sind derzeit in aller Munde. Bei diesen Erregern wirken die meisten Antibiotika nicht mehr. Expert*innen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände…
mehr
Depressionen sind manchmal schwer zu behandeln. Große Hoffnungen wurden auf die Infusion von Ketamin gesetzt. Nun zeigt sich aber, dass diese Behandlung wahrscheinlich keinen…
mehr