Gesundheit heute

Nikotinbeutel bei Jugendlichen

Nikotinbeutel bei Jugendlichen

Trend mit Risiken

Nikotin gibt es nicht nur in Zigaretten oder E-Zigaretten, sondern auch in kleinen Beutelchen. Gefährlich ist das vor allem für Jugendliche.

Zwischen Oberlippe und Zahnfleisch

Nach den E-Zigaretten verbreitet sich bei Jugendlichen nun ein neuer Trend: Nikotin in kleinen Beutelchen. Diese werden zwischen Oberlippe und Zahnfleisch gelegt. Das Nikotin wird so über die Mundschleimhaut aufgenommen. Die Beutel sind anders als das in Schweden verbreitete Snus tabakfrei, beinhalten aber dennoch sehr große Mengen an Nikotin, dazu Aromen und weitere Trägerstoffe. Beworben wird das Produkt auch von Influencer*innen im Internet – so wird ein „Leistungsboosts“ und mehr Energie propagiert.

Schnelle Abhängigkeit droht

Problematisch sind diese Beutelchen aus mehreren Gründen. Zum einen enthalten sie teilweise sehr große Mengen vom Nervengift Nikotin, bis zu 50 mg pro Beutel. Das ist so viel Nikotin wie in 5 Zigaretten. Neben direkten Reaktionen wie Übelkeit, Schwindel oder Ohnmacht kann so auch schnell eine Nikotinabhängigkeit eintreten. Ein längerer Konsum kann die Hirnentwicklung beeinträchtigen und Erkrankungen im Mund-Rachen-Raum verursachen. 

Konsumformen besprechen

Die Beutel sind wahrscheinlich auch deshalb beliebt, weil sie sich unbemerkt von Eltern oder Lehrkräften konsumieren lassen. Sie sind klein, riechen nicht und fallen auch sonst wenig auf. Legal verkauft werden dürfen sie in Deutschland nicht, dennoch sind sie leicht verfügbar: Über Kioske, Shisha-Bars oder Online-Shops kommt man einfach an den Stoff. 
Weil Trends wie Nikotinbeutel schnelllebig sind, empfiehlt die Stiftung Kindergesundheit präventiv die Augen offen zu halten. Eltern sollten sich informieren, was im Internet und der Schule gerade so an Trends kursiert. Dazu ist der Austausch mit Eltern, Lehrern und natürlich den Kindern wichtig. Auch auf den ersten Blick harmlose, neue Konsumformen sollten nicht unterschätzt werden. Fallen Trends auf, sollten diese rechtzeitig mit den Kindern besprochen werden. 

Von: Dr. med. Tobias Höflein; Bild: mauritius images / Finn Bjurvoll Hansen / Alamy / Alamy Stock Photos

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