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Austrocknung (Dehydratation, Exsikkose, Flüssigkeitsmangel, Volumendefizit): Wassermangel in den Körperzellen, entweder durch fehlende Flüssigkeitszufuhr oder durch vermehrten Flüssigkeitsverlust (z. B. bei Durchfallerkrankungen und starkem Schwitzen). Betroffen sind vor allem Säuglinge und Kleinkinder sowie alte Menschen, aber auch Sportler*innen bei intensiver Anstrengung. Austrocknung führt zunächst zu trockener Haut, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche. Im fortgeschrittenen Stadium drohen lebensbedrohliche Störungen im Salzhaushalt, u. a. mit Bewusstseinstrübung oder Bewusstlosigkeit. Eine Dehydratation wird meist mit vermehrter Flüssigkeitszufuhr behandelt. In schweren Fällen oder bei Risikopatient*innen erfolgt dies meist mit Infusionen in der Klinik.
Bei Verdacht auf Austrocknung sollte unverzüglich ärztliche Hilfe gesucht werden. Dies gilt insbesondere, wenn
Der Mensch besteht zu zwei Dritteln aus Wasser. Der Wasserhaushalt gewährleistet, dass dieser Wasseranteil im Körper konstant bleibt. Er benötigt dazu täglich ~ 2,6 l Wasser; 1,5–2 l davon in Form von Flüssigkeit. Die Ausscheidung erfolgt weitgehend über die Nieren, kleinere Wassermengen werden auch über den Schweiß und die Lunge (als Wasserdampf) abgegeben. Ist der Wasserhaushalt im Gleichgewicht, sind die Aufnahme von Wasser, die Bildung von Wasser im Körper (Oxidationswasser) und die Ausscheidung ausgeglichen. Vor allem die Nieren erhalten dieses Gleichgewicht aufrecht und regulieren die Wassermenge. Adiuretin (antidiuretisches Hormon, ADH), ein Hormon aus der Hypophyse, steuert diesen Vorgang. Ist der Wasserhaushalt gestört, trocknet der Organismus entweder aus oder er überwässert.
Für eine Austrocknung gibt es viele Ursachen. So sinkt mit zunehmendem Alter das Trinkbedürfnis, weil das Durstgefühl nachlässt; die Gründe sind nicht bekannt. Ältere Menschen vergessen oft einfach, genügend zu trinken. Aus Angst vor unkontrolliertem Urinverlust beschränken vor allem inkontinente Personen das Trinken auf das Nötigste.
Eine Austrocknung kann aber auch auf einem erhöhten Flüssigkeitsverlust beruhen. Dazu gehören beispielsweise
Etliche Medikamente sind ebenfalls dafür bekannt, eine Austrocknung zu begünstigen. Bestimmte Blutdrucksenker (ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptorblocker) unterdrücken das Durstgefühl und können dadurch zu einer verringerten Flüssigkeitsaufnahme führen. Neue Diabetesmedikamente (SGLT2-Inhibitoren wie Dapaglifozin, Empaglifozin) erhöhen die Glukoseausscheidung und damit auch die Flüssigkeitsausscheidung über die Niere. Antidepressiva und Antihistaminika lösen oft Mundtrockenheit aus, was vor allem bei älteren Personen ausreichendes Trinken und Essen beeinträchtigt.
Das Missverhältnis zwischen Flüssigkeitsaufnahme und -verlust hat vor allem Auswirkungen auf die Haut, das Herz, die Niere und das zentrale Nervensystem (ZNS). Je nachdem, wie stark die Dehydratation ist und wie lange sie dauert, entwickeln sich erst leichte, dann ernste Symptome.
Haut. Bei Wassermangel fühlt sich die Haut rau und trocken an, oft bilden sich kleine Schuppen an den Augenwinkeln und seitlich der Nase. Zudem verliert die Haut an Elastizität und Spannkraft. Dadurch bleiben Hautfalten beim Anheben stehen (Hautfaltentest).
Herz und Kreislauf. Durch das verringerte Volumen in den Gefäßen sinkt der Blutdruck, wodurch die Versorgung der Organe verschlechtert wird. Das versucht das Herz, mit häufigerem Schlagen auszugleichen. In der Folge kommt es zu Herzrasen, bei starker Ausprägung drohen Kreislaufversagen und Schock.
Niere und Blase. Wenn im Körper Flüssigkeit fehlt, scheidet die Niere weniger Urin aus. Deshalb wird der Urin konzentrierter und dunkler. Längere Phasen von Dehydratation können die Nierenfunktion beeinträchtigen und Nierensteine begünstigen. Da die Blase nicht mehr regelmäßig gespült wird, steigt das Risiko für Blasenentzündungen, wobei die Keime bis in das Nierengewebe aufsteigen und eine Niereninfektion auslösen können.
ZNS. Nervenzellen leiden besonders stark unter einer Dehydratation. Durch die verringerte Durchblutung erhalten sie weniger Sauerstoff und Nährstoffe, gleichzeitig können sich schädliche Stoffwechselprodukte ansammeln. Das alles beeinträchtigt die Hirnleistung. Es kommt zu Konzentrationsstörungen, Müdigkeit und Stimmungsveränderungen. Bei länger andauernder oder starker Austrocknung drohen Verwirrtheit, Unruhe, Krampfanfälle und Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma.
Eine Austrocknung wird aufgrund der Beschwerden und der klinischen Untersuchung diagnostiziert. Die Ärzt*in untersucht Haut und Schleimhäute auf Trockenheit, achtet auf eingesunkene Augen und prüft die Hautspannung mithilfe des Hautfaltentests. Puls und Blutdruck geben Hinweise auf die Kreislaufsituation.
Durch verschiedene Laboruntersuchungen kann das Ausmaß der Austrocknung beurteilt werden:
Bei der Ursachenforschung ist die Befragung zu eingenommenen Medikamenten wichtig. Wird eine Erkrankung hinter der Austrocknung vermutet, kommen weitere Untersuchungen wie die Bestimmung von Blutzucker oder von Hormonwerten hinzu.
Eine leichte Austrocknung kann man durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr selbst ausgleichen. Dazu sollten mehrfach am Tag Mineralwasser oder Früchte- oder Kräutertees getrunken werden. Zwischendurch ist auch die Aufnahme leicht salzhaltiger Brühe vorteilhaft.
Betroffene mit schwerer Austrocknung müssen Infusionen erhalten. Bei alten Menschen oder Säuglingen passiert dies meist in der Klinik. Die verabreichte Flüssigkeit wählt die Ärzt*in nach den Elektrolytkonzentrationen im Blut aus. Dabei muss vorsichtig vorgegangen werden: Bei zu schneller Infusion kann es zu Wasseransammlungen in der Lunge oder im Gehirn kommen. In der Regel verläuft eine solche Akuttherapie jedoch unkompliziert, wenn keine sonstigen Erkrankungen bestehen.
Wird eine Austrocknung früh erkannt und behandelt, ist die Prognose gut.
Unterstützung durch Angehörige
Damit ältere Menschen ausreichend trinken, brauchen sie in vielen Fällen die Unterstützung durch Angehörige. Um die täglich notwendige Trinkmenge von mindestens 2,5 l zu erreichen, helfen folgende Maßnahmen:
Hinweis: Ein Zielkonflikt besteht, wenn die Ärzt*in die Trinkmenge aus medizinischen Gründen limitiert, z. B. bei Herzinsuffizienz oder Nierenschwäche. Diese Anordnung ist oft eine Gratwanderung zwischen dem, was dem Körper an Flüssigkeitsbelastung erspart werden soll und dem, was der Körper trotzdem zum Leben braucht. Eine ärztlich verordnete Trinkmenge sollte deshalb weder über- noch unterschritten werden und auf 10 % genau eingehalten werden.
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