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Impetigo [contagiosa] (Grindflechte, Grind): Sehr ansteckende, juckende, manchmal auch schmerzende oberflächliche Hautinfektion, die sich meist im Gesicht oder an der behaarten Kopfhaut, an den Händen, Armen oder Beinen ausbreitet, selten auch im Bereich der Genitalien.
Impetigo kommt bei Klein- und Kindergartenkindern am häufigsten vor. Ausgelöst wird die Erkrankung durch Staphylokokken- oder Streptokokken-Bakterien. Da Wärme die Vermehrung der Bakterien begünstigt, kommt sie in den warmen Monaten am häufigsten vor.
Meist an den Fingern oder im Gesicht:
Inkubationszeit. 2–10 Tage.
Zeitraum der Ansteckung. Bis etwa 24 Stunden nach Beginn der Antibiotikabehandlung; ohne Behandlung: bis die Wunden abgeheilt sind.
Heute noch, wenn
Sofort, wenn
Unsere Haut ist natürlicherweise von unzähligen gutartigen Bakterien besiedelt. Wirkungsvolle Schutzmechanismen, z. B. der Säureschutzmantel der Haut, verhindern, dass die Bakterien in tiefere Hautschichten vordringen. Ist die Haut jedoch beispielsweise durch Kratzer oder Risse verletzt, dringen infektionsauslösende Bakterien in die Haut ein und führen zu einer bakteriellen Hautentzündung.
Impetigo wird meist durch Staphylokokken- oder Streptokokken-Bakterien ausgelöst. Häufig werden diese Keime z. B. aus dem Rachen des Kindes verschleppt oder von einem anderen Kind übertragen. Das Kind, von dem die Ansteckung ausgeht, muss selbst nicht krank sein: Gerade Streptokokken und Staphylokokken kommen bei manchen gesunden Kindern im Rachen oder der Nase vor.
Bereits durch das Berühren werden die Impetigo-Erreger von der Haut des Erkrankten auf die Haut anderer Personen übertragen. Und das geschieht nicht nur durch direkten Hautkontakt, sondern auch indirekt über Gegenstände, die der Erkrankte berührt hat (z. B. Kleidung, Spielsachen oder Handtücher). Aus diesem Grund breitet sich die Erkrankung gerade in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergarten, Kita oder Schule oft sehr schnell aus.
Etwa 2–10 Tage nach der Ansteckung zeigt das Kind die ersten Krankheitszeichen. Kratzt oder berührt es die entzündete Haut, werden die Erreger oft über den ganzen Körper verteilt (sog. Schmierinfektion).
Häufig tritt die Impetigo-Infektion infolge einer verminderten Immunabwehr wie bei Erkältungen auf, bei der die Haut rund um Mund und Nase entzündet und dadurch vorgeschädigt ist. Häufiger betroffen sind auch Kinder mit Neurodermitis oder einer Durchblutungsstörung, z. B. als Begleiterscheinung von Diabetes mellitus.
Als Folge der Infektion bilden sich auf der zunächst leicht geröteten Haut Bläschen unterschiedlicher Größe; der Mediziner unterscheidet zwei Typen:
Beide Bläschentypen sind von einem geröteten Saum umgeben und trüben rasch eitrig ein. Wenn sie platzen, entstehen die typischen honiggelben Krusten, die Herde breiten sich aus – oft helfen hier die kratzenden Finger des Kleinkindes nach. Kinder mit ausgedehnten Entzündungen entwickeln Fieber und fühlen sich in ihrem Allgemeinbefinden beeinträchtigt.
Die Impetigo heilt praktisch immer narbenlos ab, Komplikationen sind bei rechtzeitiger Behandlung selten. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, besteht die Möglichkeit, dass wie bei der eitrigen Angina (Streptokokken-Angina) Immunreaktionen auftreten, die Infektion sich ausbreitet und andere Körperregionen befällt:
Nierenentzündung. Bei langem Krankheitsverlauf besteht bei etwa 5 % der Fälle die Gefahr einer Nierenkörperchenentzündung (Glomerulonephritis).
Rheumatisches Fieber. Extrem selten kommt es zu einem akuten rheumatischen Fieber.
Hautreaktionen. Bei Staphylokokken führt eine Immunreaktion der Haut bisweilen zu schweren Entzündungen und Hautablösungen (Lyell-Syndrom).
Weitere Entzündungen. Die eitrige Bindehautentzündung (Konjunktivitis) oder eine Mittelohrentzündung (Otitis media) stellen ebenfalls seltene Komplikationen dar. Eine unbehandelte Infektion mit Staphylokokken begünstigt außerdem die Entstehung von Furunkeln und Karbunkeln.
Der Arzt erkennt die Impetigo allein anhand des typischen Bildes. In schwereren Fällen macht er möglicherweise einen Hautabstrich sowie einen Nasen- und Rachenabstrich, um den genauen Erreger festzustellen.
Leichtere Formen lassen sich in aller Regel durch eine äußerliche Behandlung in den Griff bekommen: Durch Auflegen feuchter Kompressen mit evtl. desinfizierenden Lösungen werden die Krusten abgelöst. Ihr Nutzen ist allerdings fraglich.
Stärker wirksam sind antibiotikahaltige Salben oder Gels. Bei einer ausgedehnten oder immer wiederkehrenden Impetigo werden auch orale Antibiotika verordnet.
Zudem wird in solchen Fällen durch einen Rachenabstrich geprüft, ob hier etwa ein Keimreservoir vorhanden ist; dies wird zusätzlich durch in die Nase eingebrachte Antibiotikasalben behandelt. Antibiotikatabletten haben häufiger Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden als Salben.
Bei richtiger Behandlung heilt eine Impetigo contagiosa meistens gut aus, allerdings entstehen durch das Aufkratzen manchmal Narben.
Eine überstandene Erkrankung macht nicht immun gegen die Bakterien und schützt nicht vor einer erneuten Infektion.
Hygienische Maßnahmen haben einen hohen Stellenwert beim Umgang mit der Erkrankung:
Bewährt hat sich die Behandlung mit Calendula-Essenz. Diese wird im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt und als feuchte Kompresse mehrmals täglich auf die betroffene Haut gelegt. Auch Thymiantee wird von manchen naturheilkundlichen Ärzten zur oberflächlichen Behandlung empfohlen.
Die wichtigste Vorbeugemaßnahme ist eine sorgfältige Hygiene bei ihrem Kind. Sich täglich gründlich zu waschen, auch und gerade in den Hautfalten, sollte das Kind so früh wie möglich lernen. Die Fingernägel Ihres Kindes sollten Sie kurz halten.
Wenn ein Familienmitglied an Impetigo erkrankt, müssen Sie besonders darauf achten, ob Ihr Kind Kratzer oder Insektenstiche hat oder aus der Nase blutet. Diese kleinen Verletzungen sind ideale Eintrittspforten für infektionsauslösende Bakterien - einmal Naseputzen kann bereits genügen.
Kinder, die an Impetigo erkrankt sind, dürfen für die Dauer der Erkrankung keine Gemeinschaftseinrichtung wie Kindergarten, Kita oder Schule besuchen.
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