Gesundheit heute

Femidom®

Das Femidom® (auch Frauenkondom) ist ein etwa 17 cm langer Kunststoffschlauch, den die Frau mit Gleitmittel bestreicht und in die Scheide einführt. Das Femidom® kleidet die Scheide so komplett aus. Neben dem Kondom ist es das einzige Verhütungsmittel, das sicher vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt.

Durchführung. Das Femidom® wird an seinen Enden durch zwei Ringe stabilisiert. Der offene größere Ring kommt über den großen Schamlippen zu liegen, der kleinere geschlossene Ring wird tief in die Scheide geschoben. Der innere Ring umschließt dann kranzförmig den Muttermund, ähnlich wie das Diaphragma. Das Frauenkondom legt sich dabei dem Schambein und hinterem Scheidengewölbe an.

Zum Einführen drückt man den inneren Ring zwischen Daumen und Mittelfinger zusammen und schiebt das Femidom® dann so weit wie möglich in die Scheide. Um eine zu starke Reibung des Penis zu verhindern und damit es eng an den Scheidenwänden anliegt, bestreicht man es zuvor von innen und außen mit Gleitmittel. Alternativ kann man auch ein Verhütungsgel verwenden, das zusätzlich Spermien hemmt. Manchmal gibt das Kunststoffmaterial „knisternde“ Geräusche von sich, die evtl. stören können. Nach dem Geschlechtsverkehr dreht man das Femidom am äußeren Ring zusammen und zieht das Femidom® vor dem Aufstehen dann vorsichtig aus der Scheide. So kann keine Samenflüssigkeit nach außen gelangen. Wie das Kondom kann auch das Femidom® nur einmal verwendet werden.

Sicherheit. Bei falscher Anwendung sind Schwangerschaften sehr häufig. Nur bei sorgfältiger und konsequenter Anwendung schützt das Femidom® vor Schwangerschaft und sexuell übertragbaren Erkrankungen. Das richtige Einführen und Platzieren der zwei Ringe erfordert einiges an Übung. Beim Sex besteht zudem das Risiko, dass das Femidom® in die Scheide rutscht.

Das Kondom ist im Vergleich zum Femidom® das sicherere Verhütungsmittel, weil die Handhabung des Femidoms® schwieriger ist. Dafür ist das Femidom® ein Verhütungsmittel, bei der die Frau die Kontrolle über die korrekte Anwendung und somit auch über die Verhütung hat.

In Deutschland (rezeptfrei) nur auf Bestellung in Apotheken und über den Versandhandel erhältlich.

Weiterlesen: weitere mechnische und chemische Verhütungsmethoden

Von: Dr. med. Andrea Stadler, Dr. med. Arne Schäffler; Redaktionelle Bearbeitung und Aktualisierung: Sara Steer

Zurück

Aktuelle Beiträge zum Thema

  • Infektionsschutz in der Schwangerschaft
    Impfungen & Verhaltenstipps

    Der Herbst ist eine klassische Erkältungszeit – das gilt auch für schwangere Frauen. Sie sind sogar besonders empfänglich für die kursierenden Erreger, weil ihr Immunsystem nicht…

    mehr

  • HPV-Impfung schützt vor Krebs
    Gefährliche Impfmüdigkeit

    Die HPV-Impfung kann Krebs verhindern - nachweislich. Umso unverständlicher ist es, dass aktuellen Daten zufolge immer weniger Kinder und Jugendliche gegen HPV geimpft werden. Das…

    mehr

  • Drip Bars: Alles andere als harmlos!
    Nährstoffcocktail in die Vene

    Immer wieder gibt es neue Trends für die Gesundheit. Aktuell erfreuen sich sogenannte Drip Bars wachsender Beliebtheit. Dort werden Vitamine und Nährstoffe hochdosiert über eine…

    mehr

  • Wechseljahre: Wie gut helfen Phytöstrogene?
    Bei Hitzewallungen

    Sie sind häufig und unangenehm: Hitzewallungen zählen zu den typischen Wechseljahrs-Beschwerden. Pflanzliche Hormone (Phytöstrogene) versprechen sanfte Abhilfe – doch wirken sie…

    mehr

  • Kleinkind im Haus? Sicherheit mit Vergiftungs-App
    Zur Vorbeugung und für den Notfall

    Ob Reinigungsmittel, Großmutters Tabletten oder giftige Blühpflanzen im Garten - kleine Kinder stecken gern alles in den Mund. Das kann schnell mit einer Vergiftung enden. Eine App…

    mehr

  • Pilzkopf aus dem Barbershop
    Vorsicht Ansteckung

    Barbershops werden bei jungen Männern immer beliebter. Doch die traditionsreichen Pflegestudios haben einen Haken: Immer mehr Männer fangen sich beim Trimmen von Haupt- und…

    mehr