Wer Nahrungsmittel mit „Superkräften“ sucht, muss nicht unbedingt zu Chia-Samen, Quinoa oder anderen Import-Nahrungsmitteln greifen. Richtig viele gesunde Inhaltsstoffe haben auch…
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Wie der Name sagt, werden Wickel um einen Körperteil geschlungen. Durch Wickel lässt sich Wärme zuführen (warme Wickel) oder auch entziehen (kalte Wickel), dadurch wird die Durchblutung beeinflusst und eventuell Schmerzen und Entzündungen gelindert. Gleichzeitig können Wirkstoffe in die Haut eindringen (etwa aus Zwiebel, Zitrone oder Quark).
Auflagen werden im Gegensatz zum Wickel nicht rundum gewickelt, sondern nur aufgelegt und mit einer Binde fixiert. Sie wirken aber grundsätzlich genauso wie Wickel. Werden große Körperflächen bedeckt, so spricht man auch von Packungen. Kleine Auflagen werden als Kompressen bezeichnet. Zu den Auflagen im weiteren Sinne gehört alles, was „aufgelegt“ wird, also Kissen und Säckchen (z. B. Zwiebelsäckchen, Lavendelsäckchen, Kirschkernsäckchen) oder die „heiße Rolle“. Sie verschafft Linderung bei Kopfweh, Muskelverspannungen und steifem Nacken, indem durch trockene Wärme die Durchblutung gefördert und die Muskulatur entspannt wird.
Grundausrüstung. Medizinfachgeschäfte und Apotheken bieten Wickel-Fertigsets an, die Ausrüstung lässt sich jedoch genauso gut aus Geschirrtüchern, Handtüchern, Betttüchern und ähnlichem zusammenstellen:
Wickelregeln. Warme Wickel sollten so heiß wie möglich sein. Das Innentuch wird dazu in eine Schüssel mit 50 °C heißem Wasser eingetaucht. Um die Temperatur zu prüfen, legen Sie das Innentuch vor dem Aufbringen kurz auf die Innenseite Ihres Unterarms. Wenn es Ihnen dort nicht zu heiß ist, wird es gut vertragen. Damit die Wärme des Innentuchs länger anhält, sollten auch Zwischen- und Außentücher vorgewärmt werden, z. B. zwischen Wärmflaschen oder im Backofen bei 50 °C. Auch während der Anwendung kann der Wickel durch Auflage einer Wärmflasche länger warm gehalten werden.
Bei unangenehmen Reaktionen (Kälte und Frösteln, Hautjucken oder -reizung) nehmen Sie den Wickel ab, waschen den gewickelten Bereich rasch mit einem lauwarmen Waschlappen, rubbeln ihn gut ab und decken ihn warm zu.
Kühle Wickel (z. B. Wadenwickel oder Halswickel) werden gewechselt, wenn sie körperwarm geworden sind, das kann – vor allem bei Kindern – schon nach 10–15 Minuten der Fall sein. Einen trockenen, kalten Wickel sollten Sie entfernen, weil er sonst das Gegenteil dessen bewirkt, wofür er gedacht ist (trockene Wickel wärmen).
Warme Wickel dagegen bleiben länger liegen, von 30 Minuten bis zu mehreren Stunden – oder so lange, bis sie dem „Gewickelten“ zu kühl oder unangenehm werden.
Durch einen Wadenwickel kann das Fieber um etwa 0,5–1 °C gesenkt und dadurch oft deutliche Erleichterung verschafft werden. Wadenwickel können aber auch bei Schlafstörungen, Krampfadern, schlecht durchbluteten Beinen oder Kopfschmerzen helfen.
So geht’s: Falten Sie ein Baumwoll- oder Leinentuch mehrfach in Längsrichtung, tauchen Sie es in kaltes Wasser und wringen Sie es so aus, dass es nicht mehr tropft. Wickeln Sie das Tuch jetzt straff um den Unterschenkel, lose Wickel wirken nicht! Danach wird ein Außentuch um den Unterschenkel geschlagen.
Beachten Sie beim Wadenwickel:
Halswickel kommen vor allem bei Halsschmerzen und Lymphknotenschwellungen, aber auch bei der normalen Erkältung oder bei Nasennebenhöhlenentzündungen zum Einsatz. Eine kühle Anwendung, auch als Quark- oder Zitronenwickel, empfiehlt sich bei akuten Halsschmerzen, einem „feurigen“ Gefühl im Hals, bei akuten Schluckbeschwerden oder geschwollenen Lymphknoten. Warme Wickel, z. B. als Kartoffelwickel, werden zur Schleimlösung bei länger anhaltenden Halsschmerzen angewendet.
So geht’s: Das Vorgehen hängt von der Art des Halswickels ab:
Bei Ohrenschmerzen hat sich ein Zwiebelwickel (auch Zwiebelsäckchen oder Zwiebelauflage genannt) bewährt.
So geht's: Eine rohe, mittelgroße Zwiebel in feine Würfel oder Scheiben schneiden, in ein Taschentuch packen und auf der Heizung oder einem Pfannendeckel etwas erwärmen. Das Päckchen auf das Ohr legen und mit einem um den Kopf gebundenen Tuch festbinden. Die Wirkung wird verstärkt, wenn man sich mit dem Säckchen zusätzlich auf eine Wärmflasche legt. 1–2 Stunden liegen lassen.
Auch Kamillensäckchen können Linderung bringen und wirken entzündungshemmend.
So geht’s: Eine Handvoll trockene Kamillenblüten in ein dünnes Tuch geben, so dass ein 2–3 cm dickes „Päckchen“ entsteht. Kurz durchkneten, bis der Inhalt geschmeidig ist. Zwischen zwei Wärmflaschen aufwärmen und vorsichtig auflegen. Sobald es sich nicht mehr warm anfühlt, durch ein anderes Säckchen ersetzen. Die Säckchen können mehrmals verwendet werden (solange sie duften).
Lavendelsäckchen wirken ähnlich. Sie werden genauso zubereitet oder können in der Apotheke gekauft werden.
Die Durchblutung und damit auch Schleimlösung im Brustraum kann durch Brustwickel gefördert werden. Warme Brustwickel helfen bei Husten, Erkältungen und Bronchitis, kalte Wickel zur Kühlung beim Milchstau in der Stillzeit.
So geht’s: Als Innentuch wird am besten ein auf etwa 40 cm Breite gefaltetes, großes Leinentuch verwendet. Das Tuch sollte so breit sein, dass es vom unteren Rippenbogen bis unter die Achseln reicht. Die Länge wird so gewählt, dass die Brust ganz umschlossen wird. Das Innentuch möglichst faltenfrei auflegen und dann mit einem etwas breiteren Zwischentuch abdecken. Nun das Außentuch (etwa ein Frottee- oder Wolltuch) um die Brust wickeln. Am besten wird das Außentuch etwas schmaler gewählt als das Zwischentuch, damit es nicht auf der Haut juckt. Das Außentuch stramm um den Brustkorb ziehen – der Gewickelte sollte aber noch ungehindert atmen können und sich wohl fühlen! Das Außentuch mit Sicherheitsnadeln befestigen.
Eine Wärmflasche erweist bei Bauchschmerzen meist gute Dienste. Bringt sie jedoch bei Bauchkrämpfen keine Linderung, so können Sie entweder feucht-warme Bauchwickel versuchen oder eine Auflage mit einem warmen Heublumensack anwenden (den Sack etwa eine Stunde liegen lassen).
So geht’s: Beim Bauchwickel gehen Sie genauso vor wie beim Brustwickel.
Auflagen und Kompressen sind einfach anzuwenden: Als Auflage wird ein Baumwoll- oder Leinentuch auf die gewünschte Größe gefaltet, aufgelegt und dann mit einem Übertuch fixiert. Werden große Körperflächen bedeckt, so spricht man auch von Packungen. Kleine Auflagen werden als Kompressen bezeichnet. Zu den Auflagen im weiteren Sinne gehört alles, was „aufgelegt“ wird, also Kissen und Säckchen (z. B. Zwiebelsäckchen, Lavendelsäckchen, Kirschkernsäckchen).
Feucht-kalte Auflagen wirken bei Prellungen, Verstauchungen und Zerrungen lindernd. Sehr häufig angewendet werden auch Auflagen mit alkoholischen Essenzen, vor allem Calendula-Essenz: Die Essenz hierzu in Wasser eintropfen (für eine kleinere Kompresse reichen 10–15 Tropfen Essenz), die Auflage eintauchen und leicht „ausgewringt“ auflegen. Alternativ die Auflage nass machen und die Essenz direkt auf das Tuch auftropfen.
Weitere Auflagen sind Ölkompressen (etwa mit Johanniskrautöl – bei Prellungen) oder Gel- und Salbenkompressen bei Blutergüssen (etwa Diclofenac, z. B. Voltaren® oder Heparin, z. B. Exhirud®, ebenfalls bei Sportverletzungen).
Packungen mit wärmespeichernden Inhaltsstoffen wie Fango, Torf, Lehm, Moor oder Munari ( unten) werden bei Muskelverspannungen, Sportverletzungen und anderen schmerzhaften Erkrankungen des Bewegungsapparats angewendet. Sie halten nicht nur lange die Wärme, sondern geben auch Wirkstoffe direkt an die Haut ab.
So enthalten Munaripackungen eine Paste aus Cayennepfeffer und Kreide, die reizend auf die Haut wirkt. Moor- und Fangopackungen geben mineralische und organische Wirkstoffe ab.
So geht’s: Die entsprechenden Packungen gibt es in Apotheken zu kaufen – der Packungsinhalt wird nach Vorschrift verrührt, im Wasserbad erwärmt und 2–3 cm dick auf die zu behandelnde Stelle aufgetragen. Die Packung sollte dann gut mit Ölpapier und weiteren Tüchern abgedeckt werden. Nach einer Einwirkzeit von etwa einer halben Stunde wird die Auflage abgewaschen.
Heublumen sind keine Blumen, sondern die Samen vieler verschiedener Gräser und Kräuter, die auf einer Spätsommerwiese wachsen. Diese Samen lösen sich aus dem getrockneten Heu und sammeln sich auf dem Boden. Ein Heublumensack wurde früher also schnell und einfach aus dem natürlichen Vorrat vom Heuschober gefüllt!
Der Heublumensack wirkt entkrampfend, durchblutungsfördernd, aber auch beruhigend und schmerzlindernd. Wegen letzterer Wirkung werden Heublumen manchmal auch als „Kneipps Morphium“ bezeichnet – heute nimmt man an, dass der beruhigende Effekt auf die in Heublumen enthaltenen Cumarine zurückgeht.
Der Heublumensack wird bei vielen Leiden angewendet: Schlafstörungen, Nervosität, Magen-Darm-Beschwerden (Blähungen, Magenschmerzen), Blasen- und Nierenentzündungen, schmerzhafter Periode, aber auch bei Muskelverspannungen und rheumatischen Beschwerden.
So geht’s: Ein Leinen- oder Baumwollsäckchen 5–8 cm mit Heublumen aus der Apotheke füllen und zunähen. Der Sack kann auch fertig in der Apotheke gekauft werden. Den Sack in einen Topf legen und mit kochendem Wasser übergießen. Bei zugedecktem Deckel 15 Minuten in dem heißen Wasser liegen lassen. Den Heublumensack dann gut auspressen (z. B. zwischen zwei Küchenbrettern), in ein Baumwoll- oder Leinentuch einschlagen und heiß (etwa 45 °C) auflegen.
Alternativ kann der Heublumensack auch über einem Dampfbad erhitzt werden: Einen Topf Wasser zum Kochen bringen, zwei Kochlöffel über Kreuz auf den Rand des Topfes und darauf den Heublumensack legen. Wenn er etwa 45 °C heiß ist, vom Topf nehmen, einschlagen und auflegen.
Rasche Kühlung ist vor allem nach Prellungen, Verstauchungen, Zerrungen und Schwellungen nach Insektenstichen angezeigt.
Als Kälteauflagen eignen sich im Handel erhältliche Kühlpacks (Kryopackungen, Coolpacks) – das darin enthaltene Gel bleibt auch bei Minusgraden weich. Auch die für Kühlboxen oder Kühltaschen vorgesehenen Kühlelemente können verwendet werden.
Alternativ lässt sich eine Eispackung selbst herstellen.
So geht’s: Eiswürfel in ein Tuch einschlagen, mit einem Hammer klein schlagen. Die Würfel dann in einen dichten Plastikbeutel geben, etwa gleich viel Wasser einfüllen und zubinden. Den Beutel in ein Tuch wickeln und auflegen.
Eine gute Alternative dazu sind Kältesprays – auf die Haut aufgebracht, entsteht durch die Verdunstungskälte sofortige Kühlung.
So geht’s: Um lokale Erfrierungen zu vermeiden, den Sprühstrahl nicht zu nah an die Haut bringen (20 cm Abstand) und mit kreisenden Bewegungen sprühen. Hautverletzungen sollten vorher abgeklebt werden. Die Sprühtherapie kann nach Abklingen der Wirkung bis zu 3-mal täglich wiederholt werden.
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