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Die Herz-Lungen-Wiederbelebung (kardiopulmonale Reanimation) bezeichnet die Wiederbelebung des Betroffenen durch Herzmassage und Atemspende. Da Herzmassage und Atemspende zusammen erfolgen, spricht man von der Herz-Lungen-Wiederbelebung.
Bei fehlender oder unzureichender Atmung wird mit der Herzdruckmassage (Herzmassage) begonnen.
Bei einer Herzdruckmassage wird das Brustbein etwa 5-6 cm tief eingedrückt, was Kraft erfordert. Ebenso wichtig ist, den Druck danach vollkommen zu lockern – allerdings ohne den Kontakt zum Körper zu verlieren –, damit das Herz sich wieder mit Blut füllen kann. Um mit den Kompressionen, wie die Mediziner die Druckmassagen bezeichnen, möglichst viel Blut in den Kreislauf zu pressen, muss die Brust ausreichend häufig zusammengedrückt werden. Empfohlen wird eine Frequenz von 100-120 Kompressionen pro Minute, die Herzdruckmassage sollte dabei möglichst nicht länger als fünf Sekunden unterbrochen werden.
Wichtig: Bei der Herzdruckmassage sind die Arme des Helfers gestreckt. Der Helfer beugt sich so weit über den Verletzten, dass der Druck senkrecht von oben auf den Brustkorb wirkt.
Seit kurzem wird ungeübten Ersthelfern empfohlen, auf die Atemspende zu verzichten und sich völlig auf die Herzdruckmassage zu konzentrieren. Studien haben gezeigt, dass bei einem plötzlichen Herzstillstand eines Erwachsenen, für etwa 8 Minuten ausreichend Sauerstoff im Blut vorhanden ist. Dieser erreicht jedoch das Gehirn nur, wenn er mittels Herzdruckmassage dorthin gepumpt wird. Die Herzdruckmassage ohne Atemspende muss ohne Unterbrechung durchgeführt werden, bis die Rettungskräfte eintreffen.
Gerade bei korrekt durchgeführter Herzdruckmassage kommen Rippenbrüche vor – besonders bei älteren Menschen. Dies ist ein Zeichen, dass genügend Druck im Brustkorb aufgebaut wird – und wenn es entsprechend „knackt“, keinerlei Grund, die Reanimation zu beenden! Helfer, egal ob Ärzte oder Laien, haften auch nicht für Rippenbrüche oder andere Schäden, die durch die Wiederbelebung entstehen (die Alternative wäre ja, dass der Patient gestorben wäre).
Traut sich der Ersthelfer das Durchführen von Atemspenden zu, liegt das empfohlene Verhältnis bei 30:2 – das heißt nach jeweils 30 Herzkompressionen werden zwei Atemspenden gegeben.
Steht nur ein Helfer zur Verfügung, beginnt er die Reanimation mit 30 Brustkorbkompressionen und führt anschließend zwei Atemspenden durch. Diesen Rhythmus behält er bei. Da diese Ein-Helfer-Methode sehr anstrengend ist, sollte ein Einzelhelfer möglichst schnell eine zweite Person dazuholen. Gemeinsam gehen sie dann folgendermaßen vor (Zwei-Helfer-Methode): Der eine Helfer übernimmt die Beatmungen, der andere führt die Herzmassage durch. Die beiden Helfer stimmen sich dabei so ab, dass auch hier das Verhältnis zwischen Herzkompressionen und Atemspenden 30:2 beträgt. Da die Herzmassage über längere Zeit sehr anstrengend ist, sollten sich die beiden Helfer im Abstand von 1–2 Minuten abwechseln.
Die Luft sollte bei der Atemspende etwa eine Sekunde lang langsam eingeblasen werden. Lassen Sie dem Verunglückten zwischen den Beatmungen 1–2 Sekunden zur Ausatmung Zeit. Achten Sie darauf, dass die Atemspende effektiv ist und sich der Brustkorb des Beatmeten durch das Einblasen der Luft auch hebt. Während der Beatmung wird die Überstreckung des Kopfs aufrechterhalten.
Die Atemspende bei Erwachsenen erfolgt am besten durch Mund-zu-Nase-Beatmung. Falls die Nase verletzt oder beim Einblasen nicht durchlässig ist, wird zur Mund-zu-Mund-Beatmung gewechselt. Wer sich nicht überwinden kann oder die Technik nicht beherrscht, sollte nach den neuesten Richtlinien ganz auf die Beatmung verzichten und nur das Herz massieren.
Besonderheiten der Atemspende bei Kindern
Bei der Mund-zu-Mund-Beatmung verschließen Sie mit Daumen und Zeigefinger die Nase des Verunglückten. Öffnen Sie etwas den Mund des Verunglückten und setzen Sie Ihren Mund fest auf den Mund des Betroffenen auf; gleichzeitig ziehen Sie das Kinn nach oben, um die Atemwege freizuhalten.
Neuerdings steht in manchen öffentlichen Gebäuden (wie Flughäfen oder S-Bahnstationen) auch Laien eine wichtige Hilfe für die Wiederbelebung zur Verfügung: der so genannte Defibrillator. Dieses elektrische Gerät wurde früher ausschließlich von Ärzten zur Behandlung bestimmter Herzrhythmusstörungen, bei Herzoperationen oder auch bei der Wiederbelebung verwendet. Durch die Entwicklung bedienungsfreundlicher, fast automatisch arbeitender Geräte (automatische externe Defibrillatoren, kurz AED) kann die Defibrillation jetzt auch durch ungeschulte Ersthelfer durchgeführt werden.
Hinter den meisten Notfällen mit Herz-Kreislauf-Stillstand steht bei Erwachsenen ein akutes Herzversagen, etwa bei einem Herzinfarkt. Bei einem solchen Herzversagen ist zumindest anfänglich häufig noch eine sehr leichte, nach außen allerdings nicht wahrnehmbare Herztätigkeit vorhanden, das Kammerflimmern. Beim Kammerflimmern ist die Reizleitung im Herz gestört, sodass sich der Herzmuskel sehr schnell und leicht zusammenzieht, ohne wirksam Blut zu pumpen – er fibrilliert. Durch die äußerliche Gabe eines starken Stromimpulses wird die gestörte Reizleitung für kurze Zeit elektrisch „ausgeschaltet“. Dadurch setzt in vielen Fällen der Herzschlag wieder koordiniert und rhythmisch ein.
Gibt es in der Nähe eines Notfallgeschehens einen öffentlichen Defibrillator, so soll dieser sofort herbeigeschafft werden. Piktogramme auf dem Gerät sowie Sprachanweisungen führen den ungeschulten Ersthelfer durch den gesamten Vorgang. Fast jeder Erwachsene, der einen akuten, nicht durch einen Unfall bedingten Herzstillstand ohne neurologische Folgeschäden überlebt, verdankt dies einer rechtzeitigen Defibrillation!
Sobald der Defibrillator einsatzfähig und angeschaltet ist, werden die Elektroden des Defibrillators an der Brust des Notfallopfers angebracht (Sprachanweisung oder Piktogramme beachten). Während dies geschieht, wird die Wiederbelebung fortgeführt!
Die Sprachanweisungen geben an, wenn das Gerät die Herzaktion analysiert. In dieser Zeit sollte niemand den Verunglückten berühren. Stellt das Gerät einen entsprechenden, durch Defibrillation zu behandelnden Herzrhythmus fest, so muss der Auslöseknopf für den Stromstoß gedrückt werden. Auch jetzt darf niemand den Verunglückten berühren. Danach wird die Wiederbelebung sofort wieder aufgenommen und zwei Minuten lang fortgesetzt, bevor das Gerät erneut den Herzrhythmus analysiert und eventuell einen erneuten Stromstoß „verlangt“.
Findet das Gerät keine behandelbare Herzaktion, so wird die Wiederbelebung sofort wieder aufgenommen.
Die geglückte Wiederbelebung erkennen Sie daran, dass die Atmung sowie andere Lebenszeichen wieder einsetzen. Die Hautfarbe des Wiederbelebten sollte sich normalisieren und die Pupillen klein bleiben.
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