Gesundheit heute

Haarausfall: Labor-Checks

Parameter

  • Basisparameter wie Differenzialblutbild, CRP und Eiweißelektrophorese
  • Sexualhormone wie LH, FSH, SHBG, Testosteron, Östradiol, DHEA-S, Progesteron, Prolaktin
  • Mineralstoffe wie Eisen, Kalzium und Zink
  • Hormone und Enzyme wie Ferritin, TSH, Kortisol
  • Bei entsprechendem Verdacht auch Umweltgifte wie Quecksilber (Hg), Blei (Pb) und Arsen (As).

Fragestellung

Mithilfe der genannten Parameter soll die Ursache unklaren Haarausfalls herausgefunden werden.

Bewertung

Mit 90 % der Fälle die häufigste Form des Haarausfalls ist der erblich bedingte androgene Haarausfall, von dem früher oder später ein Großteil der Männer und gelegentlich auch Frauen, besonders nach der Menopause, betroffen sind. Für die Diagnostik ist keine Laboruntersuchung verfügbar.

Labordiagnostik ist dann notwendig, wenn Verdacht auf einen Haarausfall anderer Ursache besteht, so bei Hinweisen auf eine Störung des Sexualhormonhaushalts, z. B. bei jungen Frauen mit Haarausfall und Störungen des Menstruationszyklus, unerfülltem Kinderwunsch, Vermännlichungserscheinungen oder Milchsekretion aus den Brüsten. Auch ein schwerer Kalzium- oder Zinkmangel oder Anfangsstadien chronischer Erkrankungen wie etwa einer Schilddrüsenunterfunktion können zu Haarausfall führen.

Der Arzt wird eine weitergehende Labordiagnostik nur dann empfehlen, wenn sich Hinweise auf eine der oben genannten Erkrankungen oder auf Mangelzustände ergeben. In diesen Fällen ist die weitergehende Diagnostik in der Regel auch Kassenleistung.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Nicole Menche in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).

Zurück

Aktuelle Beiträge zum Thema

  • Dunkel schlafen schützt das Herz
    Gegen Infarkt und Schlaganfall

    Es gibt viele Dinge, die nicht gesund sind für das Herz. Dazu gehören insbesondere das Rauchen, zu fette und kohlenhydratreiche Ernährung sowie mangelnde Bewegung. Jetzt wurde ein…

    mehr

  • Extra Vitamine bei Diabetes?
    Nahrungsergänzungsmittel im Blick

    Viele Diabetiker*innen erhoffen sich positive Effekte durch Nahrungsergänzungsmittel. Sie sollen z. B. den Blutzucker verbessern und die Nerven schützen. Doch was sagen…

    mehr

  • Unterzuckerung rechtzeitig erkennen
    Gefahr bei Diabetes

    Unterzucker ist eine typische Komplikation bei Diabetes. Gefährlich wird es dann, wenn die Betroffenen so sehr an leichten Unterzucker gewöhnt sind, dass sie die Signale nicht…

    mehr

  • Abhängig von Nasentropfen – was hilft?
    Rhinitis medicamentosa

    Wer längere Zeit abschwellende Nasentropfen benutzt, kann davon abhängig werden. Was hilft dann, sich von Nasenspray & Co. wieder zu entwöhnen?

    Teufelskreis mit verstopfter Nase

    mehr

  • Mittel gegen Bettnässen
    Was macht Desmopressin?

    Nächtliches Einnässen ist bei Kleinkindern normal – kann bei älteren Kindern aber die Familie belasten. Wie wirkt das Medikament Desmopressin?

    Scham als Folge

    Nächtliches,…

    mehr

  • So pflegt man das Stimmband
    Stimme in Not

    Wer im Alltag viel und womöglich oft auch laut sprechen muss, dem drohen Stimmprobleme wie Heiserkeit oder Stimmversagen. Mit der richtigen Stimmbandpflege lässt sich dagegen…

    mehr