Gesundheit heute

Milchgangpapillom

Milchgangpapillom (intraduktales Papillom): Gutartige, warzenähnliche Wucherung in den Milchgängen nahe der Brustwarze. Typisch sind spontane, oft blutige Absonderungen aus einer Brustwarze. Milchgangpapillome treten überwiegend in den Wechseljahren auf und sind harmlos. Da sie sich jedoch häufig nur schlecht von bösartigen Tumoren abgrenzen lassen, werden sie grundsätzlich operativ entfernt.

Symptome und Leitbeschwerden

Aufgrund ihrer geringen Größe bleiben Milchgangpapillome oft lange ohne erkennbare Symptome. Folgende Beschwerden sind möglich:

  • Klare oder bernsteinfarbene Sekretion aus einer Brustwarze oder aus beiden
  • Spontanes Austreten von zum Teil blutiger Muttermilch aus den Brustdrüsen (Galaktorrhö).

Wann zum Arzt

Innerhalb der nächsten Tage, wenn

  • Sie einen Knoten in der Brust entdecken, egal wie er sich anfühlt.
  • Sekret oder Blut aus einer Brustwarze austritt.

Die Erkrankung

Milchgangpapillome kommen sowohl einzeln als auch in größerer Anzahl vor. Die Wucherungen gehen von der Innenwand des Milchganges aus. Häufig produzieren sie eine klare oder trübe oder blutige Absonderung aus der Brustwarze. Bei weniger als 10 % der Fälle werden sie bösartig, meist tritt die Entartung am unteren Teil des Milchganges auf. Dort wird das Papillom verletzlich und fängt an zu bluten. Bildet sich ein Tumor, wächst er zunächst an der inneren Oberfläche der Milchgänge; es entsteht ein Oberflächenkarzinom.

Diagnosesicherung

Palpation. Durch vorsichtiges Abtasten (Palpation) untersucht der Arzt die Brust auf mögliche Knoten.

Abstrich. Tritt Sekret aus der Brustdrüse aus, macht der Arzt einen Abstrich und untersucht ihn auf Blut und entartete Zellen.

Ultraschall und Röntgenkontrastdarstellung. Um die genaue Lage der Papillome festzustellen, wird ein Ultraschall mit speziellen Schallköpfen (Duktussonografie) sowie eine Röntgenkontrastdarstellung der Milchgänge (Galaktografie) durchgeführt. Dafür injiziert der Arzt ein Kontrastmittel über eine feine Sonde in die Milchausführungsgänge der Brustwarze. Diese Maßnahme erfolgt ambulant und ist in der Regel nicht schmerzhaft, da die Milchausführungsgänge durch die Sekretabsonderung bereits geweitet sind. Bei der anschließenden Röntgenuntersuchung der Brust werden Veränderungen in den mit Kontrastmittel gefüllten Milchgängen sichtbar und können lokalisiert werden.

Behandlung

Die Behandlung besteht immer in einer operativen Entfernung und anschließenden feingeweblichen Untersuchung der betroffenen Milchgangbereiche.

Ihr Apotheker empfiehlt

Was Sie selbst tun können

Tasten Sie Ihre Brust regelmäßig einmal im Monat selbst ab und gehen Sie bei neuen oder altbekannten, aber jetzt wachsenden Knoten zum Arzt.

Hinweis: Drücken Sie nicht an der Brust herum, um festzustellen, ob noch Flüssigkeit kommt oder nicht. Dadurch werden weitere Sekretionen aus der Brustdrüse eher gefördert.

Von: Dr. med. Astrid Waskowiak, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung der Sektionen „Symptome und Leitbeschwerden“, „Die Erkrankung“, „Diagnosesicherung“, „Behandlung“ und „Ihre Apotheke empfiehlt“: Dagmar Fernholz

Zurück

Aktuelle Beiträge zum Thema

  • Mit Asthma und COPD in den Urlaub
    Hauptsache gut vorbereitet

    Anderes Klima, neue Reize für die Atemwege oder Sauerstoffnot im Flugzeug: Für Menschen mit Asthma oder COPD sind Reisen eine Herausforderung. Doch gut vorbereitet können auch sie…

    mehr

  • Babys sicher Vitamin D geben
    Das richtige Produkt wählen!

    Zur Stärkung der Knochen sollen im ersten Lebensjahr alle Säuglinge Vitamin D bekommen. Doch bei der Gabe wird vieles falsch gemacht: immer wieder kommt es zu Überdosierungen.

    Kru…

    mehr

  • Helfen Vitamine dem Gehirn?
    Wenn graue Zellen altern

    Mit dem Alter verändert sich nicht nur der Körper. Auch die Leistung des Gehirns nimmt Schritt für Schritt ab. Multivitaminpräparate sollen dabei helfen, diese kognitiven Verluste…

    mehr

  • Hitze macht den Beinen zu schaffen
    Venengesundheit im Sommer fördern

    Viele Menschen haben gerade bei heißen Temperaturen mit Venenleiden in den Beinen und Füßen zu kämpfen. Tipps, wie Sie die müden Gliedmaßen wieder in Schwung bringen.

    Flüssigkeitsv…

    mehr

  • Hormontherapie in den Wechseljahren?
    Neue Erkenntnisse

    Leiden Frauen unter Wechseljahres-Beschwerden, kann eine Hormontherapie helfen. Doch was gibt es zu beachten, und welche Hormone werden empfohlen?

    Hitzewallungen und…

    mehr

  • Was steckt hinter Bräunungssucht?
    Sonnenbaden ohne Ende

    Es gibt Menschen, die können gar nicht genug in der Sonne oder im Solarium brutzeln. Nicht immer steckt ein Schönheitsideal dahinter. So manche „Superbräuner*innen“ leiden auch…

    mehr