Gesundheit heute

Familienplanung

Sexualität auszuleben, ohne dabei Kinder zu zeugen - das war schon immer ein menschliches Ansinnen. Allerdings standen Jahrhunderte lang keine sicheren Verhütungsmethoden zur Verfügung. Rund 40 Jahre nach Einführung der Antibabypille ist Empfängnisverhütung dagegen so selbstverständlich, dass Kriterien wie Bequemlichkeit, Kosten oder Natürlichkeit bei der Auswahl der Methode in den Mittelpunkt rücken. Wir haben für Sie alles Wichtige zu den einzelnen Verfahren zusammengestellt - von der Wirkungsweise über die Vor- und Nachteile bis hin zu den Kosten.
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Gesund leben: Familienplanung
Wundermittel Salzspielplatz?

Wenn Kinder im Salz statt im Sand spielen, soll das der Gesundheitheit dienlich sein. Ärzt*innen sind skeptisch.

Wundermittel Salzspielplatz?

Gegen Schniefnasen und Allergien

Salz statt Sand: Das ist das neue Geheimrezept gegen Atemwegserkrankungen und Neurodermitis bei Kindern. Dabei tummeln sich die Kleinen auf salzhaltigen Spielplätzen und atmen nebenbei salzhaltige Luft ein. Doch können solche Salzspielplätze wirklich Husten, Schnupfen oder Hautentzündungen linden? Ärzte sind skeptisch.

Indoor-Spielplätze mit Salz statt Sand

Salzspielplätze sprießen wie Pilze aus dem Boden: Bundesweit soll es davon schon weit über 50 Angebote geben. Dahinter stecken Indoor-Spielplätze, bei denen der Boden mit feinem Salz bedeckt ist. Häufig wird auch die Luft mit Salz angereichert. Auf diese Weise könne die Kinder spielen und nebenbei inhalieren.

Einige Anbieter halten ihren Salzspielplatz für ein Wundermittel gegen Asthma, Bronchitis, Virusinfektionen und Heuschnupfen. Kinderarzt Jakob Maske sieht dagegen im Besuch von Salzspielplätzen keinen medizinischen Sinn. Selbst wenn die Luft durch Generatoren mit Salz angereichert wird, sind diese Partikel meist viel zu groß, um tief in die Atemwege zu gelangen. Der Kinderarzt empfiehlt bei Atemwegserkrankungen stattdessen vor allem viel frische Luft.

Echte Brandungsluft ist besser

Auch Lungenfacharzt Norbert Müllensen ist skeptisch. Das Spielen auf Sandspielplätzen sei zwar nicht schädlich, aber man verspreche sich zuviel davon. Er fürchtet, dass damit vor allem Geschäfte mit Eltern gemacht werden, die ein ständig hustendes Kind um sich haben. Sinnvoller sei es, ein paar Tage an die See zu fahren und echte Brandungsluft zu genießen. Sollen es Inhalationen sein, kann man besser ein gutes Inhaliergerät nutzen.

Versprochene Wirkung auf die Haut nicht haltbar

Andere Anbieter schwören auf die gute Wirkung der Salzspielsplätze bei Hauterkrankungen. Aus Sicht ist des Kieler Dermatologie-Professors Oliver Wiedow ist jedoch die Behauptung nicht haltbar, dass sie therapeutisch gegen Allergien und Hauterkrankungen wie beispielsweise Neurodermitis oder Schuppenflechte wirken.

Die gesundheitlichen Wirkungen solcher Salzspielplätze sind also bisher nicht belegt. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat aus gutem Grund einen Anbieter schon abgemahnt. Aussagen wie „Unser Indoor-Salz-Spielplatz lindert die Symptome von Bronchitis, Asthma, Husten, Schnupfen oder starker Verschleimung“ darf dieser nicht mehr nutzen.

Quelle: pta heute

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Patrick Daxenbichler / imageBROKER

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