Gesundheit heute

Blut, Krebs und Infektionen

Blut, Krebs, Infektionen

Blut ist unser „Lebenssaft“ – ihm kommt seit der Antike besondere Bedeutung zu. Neueren Datums sind die Erkenntnisse über das körpereigene System zur Krankheitsabwehr mit seinen hoch spezialisierten Zellen und Botenstoffen. Entsprechend den zahlreichen Aufgaben von Blut und Immunsystem und ihren Wechselbeziehungen zu allen Organen des Körpers können die verschiedensten Beschwerden auf Infektionen sowie gut- oder bösartige Erkrankungen von Blut oder Immunsystem hinweisen – hier ist dann der Arzt gefordert, die richtige Diagnose zu stellen. Zur Therapie hält die heutige Medizin weit mehr bereit als nur Antibiotika und Zytostatika – in kaum einem medizinischen Gebiet hat die Molekularmedizin so breiten Einzug in die Krankenhäuser gefunden wie etwa bei den Leukämien.
(Bild: Alloy Photography/veer)
Krankheiten & Therapie: Blut, Krebs und Infektionen
Wie gut helfen Laktase-Tabletten?

Endlich wieder einen Milchkaffee genießen trotz Laktoseintoleranz - das versprechen die Anbieter von Laktase-Tabletten.

Wie gut helfen Laktase-Tabletten?

Unterstützung bei Laktose-Intoleranz

Der vollständige Verzicht auf Milchprodukte ist für Laktose-Intolerante oft gar nicht so einfach. Gerade bei Einladungen oder im Restaurant ist die milchfreie Diät schwer durchzuhalten. Laktase-Tabletten versprechen, dass Symptome wie Bauchschmerzen und Durchfall trotz kleiner Fehltritte ausbleiben.

Bauchschmerzen durch Milchzucker

Laktoseintoleranz ist häufiger, als man vielleicht vermuten würde. Immerhin 15 Prozent der Deutschen leiden unter einem Mangel an dem Enzym Laktase. Dieses Enzym kommt normalerweise im Dünndarm vor und spaltet den in Milchprodukten enthaltenen Milchzucker Laktose auf. Nur so kann er vom Darm ins Blut aufgenommen werden. Fehlt das Enzym, wandert die Laktose weiter in den Dickdarm und verursacht dort u. a. Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall. Die beste Therapie gegen die Beschwerden ist der Verzicht auf Milchprodukte. Weil der im Alltag oft schwer durchzuhalten ist, haben sich Hersteller eine Alternative ausgedacht: Laktase-Tabletten. Dahinter steckt die Idee, das fehlende Enzym Laktase in Tabletten oder Kapselform zuzuführen – und so den Mangel auszugleichen.

Laktase-Präparate im Test

Einen Laktase-Mangel durch die Zufuhr des Enzyms zu beheben – das klingt erst einmal logisch. Doch wirkt die zugesetzte Laktase tatsächlich genauso gut wie das körpereigene Enzym? Dieser Frage wurde in 7 Studien nachgegangen. Dabei tranken laktoseintolerante Proband*innen zwischen 18 und 100 Gramm aufgelösten Milchzucker und nahmen gleichzeitig Laktase-Präparate oder ein Placebo ohne Laktase ein. Das Ergebnis: In 5 Studien berichteten die Teilnehmer*innen, ihre Beschwerden hätten sich durch die Präparate etwas verringert. In 2 Studien ließ sich kein Unterschied zwischen dem Placebo und den Laktase-Präparat feststellen.

Studien mit Mängeln

Die Aussagekraft der Studien ist vorsichtig zu bewerten. Mit einer Gesamtzahl von 178 Teilnehmer*innen waren die einzelnen Studiengruppen eher klein. Außerdem wurde nicht in jeder Studie konsequent auf eine Verblindung geachtet. Das heißt, dass einige Teilnehmer*innen wussten, ob sie ein Präparat mit oder ohne Laktase schluckten – auch das macht die Ergebnisse unzuverlässiger.

Laktase-Tabletten einfach ausprobieren

Doch was heißt das nun für Laktose-Intolerante? Wahrscheinlich helfen die Laktase-Tabletten zumindest dabei, die Symptome etwas zu mildern. Da in keiner Studie Nebenwirkungen beobachtet wurden, schadet es außerdem nicht, die Tabletten oder Kapseln einfach auszuprobieren. Übrigens: Bis zu 12 Gramm Laktose vertragen die meisten Betroffenen problemlos (zum Vergleich: ein Glas Milch enthält etwa 15 Gramm Laktose). Ab 50 Gramm wiederum helfen auch die Tabletten nichts mehr.

Quelle: medizin-transparent.de


Von: Sara Steer; Bild: Westend61/imago-images.de

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