Gesundheit heute

Frauenkrankheiten

Frauenkrankheiten

Der weibliche Organismus ist von der Natur dazu bestimmt, in der fruchtbaren Lebensphase der Frau neues Leben zu ermöglichen – von der Reifung der Eizellen, dem Wachstum der Frucht in der Gebärmutter, der Geburt bis zur Ernährung des Neugeborenen in den ersten Monaten. Die damit betrauten Organe – von den Eierstöcken bis zu den Brüsten – definieren aber nicht nur die „reproduktive Gesundheit“, wie die Mediziner es nennen, sondern auch das Selbstgefühl einer Frau insgesamt. Bei Frauenkrankheiten sind deshalb die psychischen Folgen oft besonders groß. Umgekehrt können psychische Faktoren Störungen rund um die Geschlechtsorgane und die Sexualität auslösen. Ein intaktes Vertrauensverhältnis zum Frauenarzt oder zur Frauenärztin ist besonders wichtig, um alle Fragen offen besprechen zu können, die sich stellen, wenn Frauenleiden die Lebensqualität beeinträchtigen.
(Bild: Blend Images Photography/veer)
Krankheiten & Therapie: Frauenkrankheiten
Wunderwaffe Mikroimmuntherapie?

Bei der Mikroimmuntherapie enthalten die Globuli nur winzige Mengen der Wirkstoffe.

Wunderwaffe Mikroimmuntherapie?

Homöopathische Dosierungen für das Immunsystem

Krebs, Autoimmunerkrankungen oder Infektionen: Laut Herstellern ist die Mikroimmuntherapie ein Multitalent gegen Krankheiten. Doch sind die Behauptungen auch bewiesen?

Krank durch gestörtes Immunsystem

Das Immunsystem ist das körpereigene Abwehrsystem. Es handelt sich dabei um ein komplexes System, an dem viele verschiedene Zellen und Moleküle beteiligt sind. Damit es funktioniert, muss es sich im Gleichgewicht befinden – es muss ausreichend stark reagieren, um den Körper zum Beispiel vor Krankheitserregern wie Viren und Bakterien, aber auch vor Krebszellen zu schützen. Reagiert es zu stark, greift es körpereigene Strukturen an und verursacht Autoimmunkrankheiten wie die rheumatoide Arthritis.  

Ähnlichkeit zu homöopathischen Arzneimitteln

Die Mikroimmuntherapie soll Abhilfe schaffen und das gestörte Immunsystem wieder in Balance bringen. Dafür setzen die Hersteller auf Globulis, also Zuckerkügelchen, die mit sehr kleinen Mengen immunwirksamer Moleküle beschichtet sind. Ähnlich wie bei der Homöopathie sind die Mengen der Wirkstoffe in den Globulis so gering, dass sie kaum mehr nachweisbar sind. Die Hersteller empfehlen die Mikroimmuntherapie bei vielen verschiedenen Krankheiten, zum Beispiel Infektionen mit Hepatitis-Viren oder sogar Demenz.

Wissenschaftliche Belege nicht ausreichend

Ob die Mikroimmuntherapie Krankheiten heilen kann, ist fraglich. Denn um die Wirksamkeit eines Arzneimittels zu beweisen, muss es in wissenschaftlich streng überwachten Studien auf die Probe gestellt werden. Bisher gibt es jedoch wenige Studien über die Mikroimmuntherapie. Bereits durchgeführten Studien erfüllen die wissenschaftlichen Standards häufig nicht. Viele Studien sind zum Beispiel Forschungsergebnisse von Mitarbeiter*innen der Hersteller. Dieser Interessenkonflikt könnte die Studien verzerren.

Patient*innen mit Krankheiten wie Krebs oder ernsthaften Infektionen sollten die Mikroimmuntherapie also nicht als alleinige Therapie wählen. Zu groß ist das Risiko, dass die Mikroimmuntherapie nicht wirkt.

Quelle: medizin transparent

Von: Marie Schläfer; Bild: Alim Yakubov/Shutterstock.com

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