Gesundheit heute

Familienplanung

Sexualität auszuleben, ohne dabei Kinder zu zeugen - das war schon immer ein menschliches Ansinnen. Allerdings standen Jahrhunderte lang keine sicheren Verhütungsmethoden zur Verfügung. Rund 40 Jahre nach Einführung der Antibabypille ist Empfängnisverhütung dagegen so selbstverständlich, dass Kriterien wie Bequemlichkeit, Kosten oder Natürlichkeit bei der Auswahl der Methode in den Mittelpunkt rücken. Wir haben für Sie alles Wichtige zu den einzelnen Verfahren zusammengestellt - von der Wirkungsweise über die Vor- und Nachteile bis hin zu den Kosten.
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Gesund leben: Familienplanung
Notfallzäpfchen richtig anwenden!

Zäpfchen vorsichtig aus der Hülle schälen, sonst werden sie leicht zerdrückt.

Notfallzäpfchen richtig anwenden!

Gefährlicher Pseudokrupp

Im nasskalten Herbst leiden Kleinkinder wieder vermehrt unter Pseudokrupp-Anfällen mit Husten und Atemnot. Dagegen bekommen die Kleinen von der Kinderärzt*in oft Notfallzäpfchen verschrieben. Doch die richtige Anwendung ist gar nicht so einfach.

Kleine Luftröhre ist schnell verlegt

Der Pseudokrupp ist eine typische Kleinkinderkrankung. Er macht sich meist spätabends oder nachts mit plötzlichem, bellendem Husten, Heiserkeit und pfeifendem Einatmungsgeräuschen bemerkbar. Dahinter steckt eine virusbedingte Erkältung, bei der es – womöglich durch eine allergische Komponente – zum Anschwellen der Kehlkopfschleimhaut kommt. Weil die Luftröhre von kleinen Kindern noch einen geringen Durchmesser hat, kann sie schon durch leichtes Anschwellen der Schleimhaut verlegt werden und schnell eine Atemnot entstehen.

Bei sehr leichten Fällen reicht oft kühle Luft In leichten Fällen ohne Atemnot reichen oft Selbsthilfemaßnahmen aus, damit es dem Kind wieder geht:

  • Kind aufrecht hinsetzen oder auf den Arm nehmen, um die Atmung zu erleichtern.
  • Für ausreichend frische Luft sorgen, z. B. mit dem (warm angezogenen) Kind auf den Balkon oder in den Garten gehen oder sich vor ein geöffnetes Fenster setzen.
  • Kühle Getränke in kleinen Schlucken trinken lassen.
  • Ruhig und besonnen bleiben!

Atemnot? Ab in die Klinik

Hat das Kind Atemnot, ist es sehr blass oder die Lippen bläulich, muss es sofort in die Klinik gebracht oder die Notärzt*in gerufen werden. Das Gleiche gilt, wenn das Kind unruhig oder apathisch ist, hohes Fieber entwickelt oder eine kloßige Sprache bekommt – hier steckt womöglich eine gefährliche Entzündung des Kehldeckels dahinter.

Auch nach einem gut überstanden Pseudokrupp-Anfall sollte am nächsten Morgen die Kinderarztpraxis aufgesucht werden. Dort sichert die Ärzt*in die Diagnose. Häufig bekommt das Kind Kortison als Notfallzäpfchen verschrieben, um bei einem weiteren Anfall gleich helfen zu können. Denn im Rahmen der viralen Erkältung wiederholen sich die Anfälle häufig.

Kortisonzäpfchen richtig anwenden

Bei der Anwendung der Kortisonzäpfchen muss auf folgende Dinge geachtet werden:

  • Richtig lagern. Kortisonzäpfchen immer für Kinder unerreichbar aufbewahren. Außerdem sind sie wärmeempfindlich und vertragen nicht mehr als maximal 25° C. Bei höheren Temperaturen sollten sie deshalb besser im Kühlschrank gelagert werden.
  • Korrekt auspacken. Damit das Zäpfchen nicht zerbricht oder zerquetscht wird, ist es vorsichtig aus seiner Verpackung zu schälen – etwa so wie eine Banane.
  • Richtig einführen. Zäpfchen werden mit der dicken Seite nach vorne tief in den After eingeführt. Damit es besser flutscht, darf es ganz kurz in der Hand vorgewärmt werden.
  • Drin behalten. Damit das Zäpfchen auch drin bleibt, empfiehlt es sich, die Pobacken des Kindes für kurze Zeit leicht zusammenzudrücken.
  • Wiederholen. Normalerweise reicht im Akutfall ein Zäpfchen aus. Bessern sich die Beschwerden nicht, darf nach etwa einer Stunde je nach ärztlicher Anordnung und Präparat ein zweites, manchmal sogar ein drittes Zäpfchen verabreicht werden.

Keine Angst vor Nebenwirkungen!

Manchen Eltern kommt die Dosierung von 100 mg Kortison sehr hoch vor. Um die Atemnot schnell zu lindern, sind diese Dosen jedoch unbedingt erforderlich. Nebenwirkungen wie bei einer langfristigen Kortisontherapie (z. B. das Cushing-Syndrom), sind bei einer solch kurzzeitigen, ein- bis dreimaligen Kortisonanwendung nicht zu befürchten.

Quellen: Fachinformation Trommsdorff, pta heute

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Alona Siniehina/shutterstock.com

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